Die Jubiläumsschrift zum 200jährigen Bestehen der Basler Bibelgesellschaft beginnt bei den Basler Humanisten und Reformatoren, und das mit gutem Grund, haben doch die Männer der Gründergeneration selber die Bibelbewegung ihrer Zeit mit der Reformation verglichen. Getreu dem Grundsatz, auch im sakralen Bereich zu den Ursprüngen (ad fontes) vorzustossen, erhofften sich die Humanisten ein besseres Verständnis der Lehre Christi und damit eine Erneuerung der Theologie. Dazu verhalfen die Editionen der Kirchenväter sowie die Ausgaben des Neuen und des Alten Testamentes im Originaltext durch Erasmus und Sebastian Münster.
An den Reformatoren ist es nun, die gewonnenen Erkenntnisse ans Volk heranzutragen. Das geschieht durch Predigt, Vorlesungen in deutscher Sprache, v.a. aber durch die zahlreichen Bibelausgaben der Basler Buchdrucker in der Volkssprache. Das 17. Jahrhundert verdrängt weitgehend diesen lebendigen Geist. Die Lehre von der Verbalinspiration fördert Intoleranz und Ausgrenzung Andersdenkender. Aber selbst das Zeitalter der sog. Hochorthodoxie weist Theologen auf, die für Frieden und Toleranz eintreten und versuchen, die biblischen Lehren auf die eigene Zeit anzuwenden. Vollends ist das der Fall bei dem weithin bekannten Samuel Werenfels, einem Vertreter der sog. "vernünftigen Orthodoxie". Nicht mehr die "reine Lehre" steht im Vordergrund; an ihre Stelle treten christliche Grundwerte wie Toleranz, Liebe und Frömmigkeit. In der Überzeugung, dass auch die Vernunft von Gott gegeben sei, lesen diese Männer die Bibel nach denselben Kriterien, die sie auch bei der Lektüre weltlicher Schriften anwenden. Damit stehen auch der Bibelforschung, wie sie etwa der Basler Joh. Jak. Wettstein in Holland betreibt, neue Möglichkeiten offen.
Das 18. Jahrhundert ist aber auch weitgehend geprägt durch die Erweckungsbewegungen der Herrnhuter und Pietisten; für Basel charakteristisch, dass beide Bewegungen nicht ausserhalb der Kirche stehen, sondern in der Kirche selber wirken wollen. Dem Pietismus nahestehende Kreise gründen 1780 die Christentumsgesellschaft und bilden damit eine weitere Abwehrfront gegen den aufklärerischen Rationalismus. Ihre bedeutendsten "Töchter", welche im 19. Jahrhundert das "fromme Basel" prägen, sind die Basler Mission und die Bibelgesellschaft. Als ihre Hauptaufgabe betrachtete diese den Druck einer sorgfältigen und zugleich kostengünstigen Bibel.
In einer Reihe von Kurzbiographien wird das Leben und Wirken der Gründergeneration nachgezeichnet sowie aufgrund erstmals erschlossener Quellen die Entstehung der neuen Basler Bibel dargestellt. Dass aber neben der Bibelverbreitung auch die Missionsarbeit zur Aufgabe einer Bibelgesellschaft zählt, wurde von den Gründern wiederholt betont. Anhand zahlreicher Belege glaubt der Verfasser nachweisen zu können, dass auch diese vom Pietismus geprägte Generation sich dabei nicht einzig auf den biblischen Taufbefehl beruft, sondern, bewusst oder unbewusst, sich vom Sendungsbewusstsein der Aufklärung leiten lässt.
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An den Reformatoren ist es nun, die gewonnenen Erkenntnisse ans Volk heranzutragen. Das geschieht durch Predigt, Vorlesungen in deutscher Sprache, v.a. aber durch die zahlreichen Bibelausgaben der Basler Buchdrucker in der Volkssprache. Das 17. Jahrhundert verdrängt weitgehend diesen lebendigen Geist. Die Lehre von der Verbalinspiration fördert Intoleranz und Ausgrenzung Andersdenkender. Aber selbst das Zeitalter der sog. Hochorthodoxie weist Theologen auf, die für Frieden und Toleranz eintreten und versuchen, die biblischen Lehren auf die eigene Zeit anzuwenden. Vollends ist das der Fall bei dem weithin bekannten Samuel Werenfels, einem Vertreter der sog. "vernünftigen Orthodoxie". Nicht mehr die "reine Lehre" steht im Vordergrund; an ihre Stelle treten christliche Grundwerte wie Toleranz, Liebe und Frömmigkeit. In der Überzeugung, dass auch die Vernunft von Gott gegeben sei, lesen diese Männer die Bibel nach denselben Kriterien, die sie auch bei der Lektüre weltlicher Schriften anwenden. Damit stehen auch der Bibelforschung, wie sie etwa der Basler Joh. Jak. Wettstein in Holland betreibt, neue Möglichkeiten offen.
Das 18. Jahrhundert ist aber auch weitgehend geprägt durch die Erweckungsbewegungen der Herrnhuter und Pietisten; für Basel charakteristisch, dass beide Bewegungen nicht ausserhalb der Kirche stehen, sondern in der Kirche selber wirken wollen. Dem Pietismus nahestehende Kreise gründen 1780 die Christentumsgesellschaft und bilden damit eine weitere Abwehrfront gegen den aufklärerischen Rationalismus. Ihre bedeutendsten "Töchter", welche im 19. Jahrhundert das "fromme Basel" prägen, sind die Basler Mission und die Bibelgesellschaft. Als ihre Hauptaufgabe betrachtete diese den Druck einer sorgfältigen und zugleich kostengünstigen Bibel.
In einer Reihe von Kurzbiographien wird das Leben und Wirken der Gründergeneration nachgezeichnet sowie aufgrund erstmals erschlossener Quellen die Entstehung der neuen Basler Bibel dargestellt. Dass aber neben der Bibelverbreitung auch die Missionsarbeit zur Aufgabe einer Bibelgesellschaft zählt, wurde von den Gründern wiederholt betont. Anhand zahlreicher Belege glaubt der Verfasser nachweisen zu können, dass auch diese vom Pietismus geprägte Generation sich dabei nicht einzig auf den biblischen Taufbefehl beruft, sondern, bewusst oder unbewusst, sich vom Sendungsbewusstsein der Aufklärung leiten lässt.
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