Thomas Merton war zuerst Dandy in der New Yorker Kunstszene, zog sich dann aber 1941 ins Trappistenkloster Gethesemani in Kentucky zurück, wurde Mönch und in der Folge einer der bedeutendsten spirituellen Schriftsteller der USA. 1966 erhielt er die Einladung, für eine geplante Bibel-Ausgabe des Time-Life-Verlages eine Einleitung zu schreiben, was er nach anfänglichem Zögern auch tat. Diese Time-Life-Bibel ist nie erschienen, Mertons Einleitung aber wurde postum veröffentlicht und ein grosser Erfolg. Sie erscheint hier erstmals in deutscher Übersetzung.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der ursprünglich 1967 erschienene Essay des 1968 verstorbenen amerikanischen Autors, Thomas Merton dessen "Weltruhm", wie Jan-Heiner Tück schreibt, auf seiner Autobiografie "Der Berg der sieben Stufen" beruht, ist hier in einer "ansprechenden Übersetzung" vorgelegt worden. Tück beschäftigt sich in gewisser Weise mit dem Text als einem Lebenszeugnis. Das Lesen der Bibel, so stellt er heraus, ist für Merton, der vom "mondänen Agnostiker zum katholischen Glauben konvertierte, Priester und Trappistenmönch wurde", weniger eine philologische Angelegenheit als eine Konfrontation mit sich selbst. Es geht ihm um die "verwandelnde Kraft des Wortes" und, so Tück, Mertons Biografie "ist selbst der fortlaufende und durchaus kurvenreiche Versuch, das Projekt eines biblisch inspirierten Existenzstils zu realisieren". Zwar könne man ein paar Mängel feststellen, der "Lebenszusammenhang Kirche" beispielsweise fehle ebenso wie "Liturgie und Gebet". Aber das Entscheidende war für Merton eben, "Aufmerksamkeit zu wecken" für den "Einbruch" von Gottes Wort in "die Biografie eines Menschen", resümiert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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