Das passiert: Luca Campelli, Inhaber des Antiquariats Libri di Luca, stirbt in seinem Geschäft. Sein Sohn Jon, zu dem Luca den Kontakt schon vor Jahren abbrach, soll nun sein Erbe antreten. Was zunächst nur eine lästige Pflicht zu sein scheint und so schnell wie möglich abgeschlossen sein soll,
krempelt Jons Leben sehr schnell völlig um. Jon lernt die Welt der Lettori kennen, einer Gruppe von…mehrDas passiert: Luca Campelli, Inhaber des Antiquariats Libri di Luca, stirbt in seinem Geschäft. Sein Sohn Jon, zu dem Luca den Kontakt schon vor Jahren abbrach, soll nun sein Erbe antreten. Was zunächst nur eine lästige Pflicht zu sein scheint und so schnell wie möglich abgeschlossen sein soll, krempelt Jons Leben sehr schnell völlig um. Jon lernt die Welt der Lettori kennen, einer Gruppe von Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die das Leseerlebnis der Mitmenschen - von diesen völlig unbemerkt - verändern kann. Eine Fähigkeit, die nicht nur zum Guten genutzt werden kann. Jon wird auf einmal zum Dreh- und Angelpunkt in der Lettori-Szene
So gefällt mir das Buch: Zunächst das Positive. Durch seinen Schreibstil lässt sich das Buch sehr leicht lesen. Die Handlung wird recht zügig vorangetrieben, so dass ich das Buch über Bücher recht schnell verschlungen habe.
Ebenso fand ich die Idee, dass Bücher mehr sind als reine Texte sehr spannend und so real, dass ich mich schon gefragt hat, ob manche meiner Second Hand Bücher vielleicht auch irgendwie aufgeladen sind. Und auch die Feststellung, dass Lesen heute viel zu oft im Multitasking untergeht, hat mich nachdenklich gemacht.
Doch es gibt aus meiner Sicht durchaus Schwachstellen: Weniger gefallen hat mir die teilweise Vorhersehbarkeit der Handlung. Glücklicherweise war das aber nur an wenigen Stellen der Fall. So blieb auf jeden Fall die Spannung erhalten. Leider blieben viele (für mich) interessante Fragen ungeklärt. So hätte die Wendung besser erklärt werden können, auch Widersprüche hätte nicht sein müssen und nicht zuletzt hätte ich mir einen Prolog gewünscht, der ebenso die ein oder ander Ungereimtheit hätte aufklären können.
Sicher waren die Charaktere recht klar gezeichnet, mir jedoch zu sehr in Gut und Böse unterteilt. Außerdem habe ich keinen Protagonisten ausgemacht, mit dem ich besonders mitgefiebert hätte. Selbst die Hauptdarsteller hätten ausgetauscht werden können, wenn der Autor sie beispielsweise hätte sterben lassen wollen. Das ist schade, denn die Idee einer bibliophilen Gesellschaft mit der Gabe die Aufnahme von Gelesenem zu beeinflussen ist sehr spannend und hätte sicher mehr Möglichkeiten der Ausgestaltung geboten.
Fazit: Ein Buch zum Thema Bücher und Lesen, dass einen spannenden Ansatz hat. Leider habe ich den Eindruck, dass die Seitenzahl vorgegeben war und daher das Ende stark nachließ. Ebenso hätte ich mich über weniger austauschbare Charaktere gefreut, die weniger schwarz-weiß gezeichnet sind.