Aufklärung ist mehr als Vernunftgebrauch und Schriftkultur! So die Ausgangsthese des Bandes, der den Beitrag von Bildmedien zur programmatischen Formierung und publikumswirksamen Verbreitung von Aufklärung untersucht. Denn wie sich die Ideen und Praktiken der Aufklärung in der weithin von bildgetragener Kommunikation geprägten Gesellschaft des 18. Jahrhunderts durchsetzen konnten, lässt sich nur verstehen, wenn man den Einsatz von Bildmedien berücksichtigt. Das können Buchillustrationen oder Flugschriften sein, Tafelbilder und Skulpturen, Diagramme, Karten oder Karikaturen, mit Formaten von Miniaturen bis zu ganzen Raumausstattungen. In der lange Zeit textfixierten Aufklärungsforschung eröffnen sich so neue Perspektiven: Wie verändert sich unser Bild von der Aufklärung, wenn wir verstärkt ihre Bilder untersuchen?