Die Geschichte könnte von Hitchcock sein: Eine Journalistin, will einen Auftrag nicht übernehmen, wird dazu gezwungen und verfällt ihm. Minette Walters schafft es, ihre Olive Martin trotz aller Häßlichkeit, dem Abscheu vor ihrer Tat, ihrer Erscheinung, ihrem Jähzorn, mit der sie einer Welt
gegenübertritt, die sie betrogen hat, so menschlich zu beschreiben, daß man Rosalind Leigh als Leser zur…mehrDie Geschichte könnte von Hitchcock sein: Eine Journalistin, will einen Auftrag nicht übernehmen, wird dazu gezwungen und verfällt ihm. Minette Walters schafft es, ihre Olive Martin trotz aller Häßlichkeit, dem Abscheu vor ihrer Tat, ihrer Erscheinung, ihrem Jähzorn, mit der sie einer Welt gegenübertritt, die sie betrogen hat, so menschlich zu beschreiben, daß man Rosalind Leigh als Leser zur Seite steht, wenn sie die Unschuld der Bildhauerin beweisen will. Wäre sie auch in das Netz der Verleumdungen geraten, wenn es sich bei ihr um schillernde Schönheit gehandelt hätte? Die Journalistin kämpft nicht für die gerechte Sache, sie steht einem Menschen bei, den die Presse zu einer Kreatur herabgewürdigt hat. Was erwartet man von einem guten Kriminalroman mehr? Eine der besten Geschichten der Walters. Überzeugend im Spannungsaufbau, schillernd in den unterschiedlichen Psychogrammen. Die Geschichte irritiert, berührt. Hitchcock hätte sie sicher gerne verfilmt.