Die Studie verfolgt die Auseinandersetzungen um die Schule im Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik und stellt sie in den Rahmen der sozialen, politischen und geistigen Verhältnisse der Zeit. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wird die Schule zunehmend Gegenstand der Auseinandersetzungen. Ihre hierarchische Struktur, ihr obrigkeitlicher Geist, ihre christlich-konfessionelle Gestaltung und ihr Charakter als reine Buch- und Lernschule stoßen mehr und mehr auf Kritik. Unter Schlagworten wie Einheitsschule, weltliche Schule, ... formieren sich ihre Gegner: Liberale und Sozialisten, Volksschullehrer und Reformpädagogen. Mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs scheint ihre Stunde gekommen, und einige ihrer Forderungen werden auch tatsächlich verwirklicht: Der Einfluß der Kirchen auf die Schule wird zurückgedrängt, eine gemeinsame Grundschule für alle eingerichtet .... Weiterreichende Reformen aber scheitern am Widerstand konservativer Kräfte und an der Finanznot der Zeit.