The first volume uses case studies as exemplars to illuminate the historical development of the genre, while the second volume presents chapters on a theory of biography focussing on central aspects such as the connection between biography, archive and cultural memory, biography and mediality (writing, film, photography), biography and psychoanalysis, biography and gender, and on questions of intercultural communication through biographies. The work isedited by the Ludwig BoltzmannInstitute for the History and Theory of Biography in Vienna.
Wilhelm Dilthey eröffnete der Biographieforschung bei aller Skepsis gegenüber ihrer Fähigkeit zu wissenschaftlicher Erkenntnis geradezu einen Königsweg zu einer Königsdisziplin. Seine Frage - "Das Individuum ist nur der Kreuzungspunkt für Kultursysteme, Organisationen, in die sein Dasein verwoben ist: wie könnten sie aus ihm verstanden werden?" - führt ins Zentrum gegenwärtiger Debatten. Der Band bündelt und reflektiert erstmals die für eine Theorie der Biographie entscheidenden Fragen: Es geht um die Spannung zwischen biographischer Evidenz und Konstruktion, um die gleichzeitige An- und Abwesenheit des erinnerten, beschriebenen, begehrten oder erforschten Objekts. Die Kapitel thematisieren das Verhältnis zwischen Biographie und Geschlecht, Biographie und Medialität, Biographie und Gesellschaft.
Kulturell geprägte Vorstellungen von Entwicklung und Ganzheit motivieren biographische Erzählungen, und sie sind an der Konstruktion jenes Rahmens beteiligt, in dem die "eigene Biographie" ihre lebenspraktische Bedeutung gewinnt. Zwischen dem Druck der sozialen Wirklichkeit und der Herstellung von Identität im Sprechen, Handeln und Schreiben, im gestischen, stimmlichen und physiognomischen Ausdruck entsteht ein Spielraum des Biographischen, der von den Wissenschaften ausgemessen und von der Kunst erweitert wird.
Wilhelm Dilthey eröffnete der Biographieforschung bei aller Skepsis gegenüber ihrer Fähigkeit zu wissenschaftlicher Erkenntnis geradezu einen Königsweg zu einer Königsdisziplin. Seine Frage - "Das Individuum ist nur der Kreuzungspunkt für Kultursysteme, Organisationen, in die sein Dasein verwoben ist: wie könnten sie aus ihm verstanden werden?" - führt ins Zentrum gegenwärtiger Debatten. Der Band bündelt und reflektiert erstmals die für eine Theorie der Biographie entscheidenden Fragen: Es geht um die Spannung zwischen biographischer Evidenz und Konstruktion, um die gleichzeitige An- und Abwesenheit des erinnerten, beschriebenen, begehrten oder erforschten Objekts. Die Kapitel thematisieren das Verhältnis zwischen Biographie und Geschlecht, Biographie und Medialität, Biographie und Gesellschaft.
Kulturell geprägte Vorstellungen von Entwicklung und Ganzheit motivieren biographische Erzählungen, und sie sind an der Konstruktion jenes Rahmens beteiligt, in dem die "eigene Biographie" ihre lebenspraktische Bedeutung gewinnt. Zwischen dem Druck der sozialen Wirklichkeit und der Herstellung von Identität im Sprechen, Handeln und Schreiben, im gestischen, stimmlichen und physiognomischen Ausdruck entsteht ein Spielraum des Biographischen, der von den Wissenschaften ausgemessen und von der Kunst erweitert wird.
"Der vorliegende Band bündelt und reflektiert erstmals die für eine kulturwissenschaftliche Theorie der Biografie entscheidenden und bislang meist vagen Problembereiche. Dabei wird ersichtlich, dass die Spannung zwischen biografischer Evidenz und Konstruktion, damit die synchrone An- beziehungsweise Abwesenheit des erinnerten, beschriebenen und erforschten Objekts, primär für die Schwierigkeiten mit respektive durch diese Textsorte verantwortlich ist. Der alte und häufig pauschale Vorwurf an die Biografie, "unwissenschaftlich" zu sein, ja wegen zu großer Popularität geradezu "vulgär" zu wirken, kann nach den Ausführungen dieses Sammelbandes als widerlegt gelten."
Torsten Mergen in: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14030
Torsten Mergen in: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14030