Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Laszlo Merös Buch über die "Biologie des Geldes"hat den Literatur- und Medienwissenschaftler Jochen Hörisch absolut begeistert, der originelle, beeindruckende und erhellende Einsichten fand. Der ungarische Mathematiker und Psychologe stellt die These auf, dass nicht etwa das Geld für den Menschen arbeitet, sondern das Geld den Menschen dazu bringt, unablässig für dessen Vermehrung zu arbeiten und sich dabei wie ein auf Fortpflanzung gepoltes Lebewesen verhält, lässt der Rezensent wissen. Ungeheuer überzeugend, komplex argumentiert und dabei gut lesbar findet Hörisch das, und er wundert sich einzig darüber, dass Merö sich nicht dafür interessiert, "wie und warum" das Geld derart auf den Menschen einwirkt. Dafür aber warte er mit dem überaus faszinierenden Vergleich der Logik des Geldes mit dem "Gödelschen Unvollständigkeitssatz" auf und weise auf die religiösen Dimensionen des Geldes hin, stellt der Rezensent fest, für den dieses Buch geradezu eine "Offenbarung" darstellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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