Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Trommel Oskars in der "Blechtrommel" von Günter Grass kann zweifellos als ein Instrument der Vergegenwärtigung und als ein Mittel der Erinnerung angesehen werden. Doch darin erschöpft sich ihre Bedeutung nicht. Auch als Spielzeug nimmt sie in dem Roman eine zentrale Rolle ein und verweist zugleich auf die Bedeutung des Spiels als solchem in der Welt und Umwelt des Oskar Matzerath.Spiel und Spielerisches begegnen dem Leser bei der Lektüre der Blechtrommel vielfach, und zwar besonders häufig in der Gestalt des Skatspiels. Wolfgang Iser sieht die Rolle des Spiels im Kontext einer "literarischen Anthropologie" als Überbrückung der Differenz von Seiendem und nicht Nicht-Seiendem:"Deshalb vermag nur das Spiel die geschiedenen Positionen unter Aufrechterhaltung ihrer Verschiedenheit in die wechselnde Vielfalt möglicher Beziehungen zu bringen. Das Spiel ist die einzige Präsenz, die sich selbst entspringt, weshalb es auch verlischt, wenn es zu Ende gespielt wird."Die Elemente des Spielerischen weisen demnach auf Differenzen und Brüche des Seienden hin. So etwa die Differenz zwischen Kinder- und Erwachsenenwelt, die Differenzen und Brüche zwischenmenschlicher Beziehungen - zum Beispiel der Ehebruch von Oskars Mutter Agnes - und die Differenz zwischen Gegenwart und unbewältigter Vergangenheit, die etwa in den Bewältigungs- oder besser Nichtbewältigungsritualen des Düsseldorfer "Zwiebelkellers" deutlich wird.In dieser Arbeit sollen die Elemente des Ludischen unter besonderer Berücksichtigung des Skatspiels in der "Blechtrommel" untersucht werden. Im folgenden zweiten Kapitel werden allgemeine Elemente des Spielerischen in der Blechtrommel dargestellt. In diesem Kontext werden auch theoretische Aspekte des Ludischen beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich dem Skatspiel und greift Handlungsstränge der "Blechtrommel" auf, in denen der Skat eine besondere Rolle spielt. Dem Kapitel "Das Kartenhaus" der "Blechtrommel" ist in dieser Arbeit ein eigener Abschnitt gewidmet, da in ihm das Skatspiel im Zentrum steht. Schließlich soll in der Schlussbetrachtung gezeigt werden, dass das (Skat-)Spiel in der "Blechtrommel" eine Semiotik repräsentiert, die die Grenzen der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten auslotet.
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