Auf einer winterlichen Landstraße am Rio de la Plata trifft der fünfzigjährige Arturo Balz die junge Tramperin Camboya. Widerwillig nimmt er das Mädchen mit, ohne zu ahnen, daß ihrer beider Geschichte zusammenhängt. Beide fliehen sie vor einem Gestern, das sich ihnen erst erschließt, als sie in einer einsamen Strandhütte am Feuer zu erzählen beginnen, während draußen der Sturm heraufzieht.
Arturo schleppt seine Vergangenheit mit sich, die Liebe zu Cecilia, die von Montevideo nach Buenos Aires floh, von einer Diktatur in die nächste, und eines Tages verschwand. Camboya läßt ihre ziellosen Liebschaften hinter sich und kämpft mit dem Märtyrerschatten ihrer Tante - eben jener Cecilia, nach deren spurlosem Verschwinden Arturo sich fast aufgegeben hatte. Im Gespräch tasten sie sich an das Unbegriffene ihres Lebens heran, dem sie an der einsamen Küste ungeschützt ausgesetzt sind.Der argentinische Autor Carlos María Domínguez zeichnet in einer dichten Sprache, die sich an den großen Prosaautoren der Moderne mißt, unvergeßliche, prekäre Charaktere und Lebenswege. Sein Roman erkundet die Möglichkeit von Liebe angesichts der Diktatur und ihrer Folgen.
Arturo schleppt seine Vergangenheit mit sich, die Liebe zu Cecilia, die von Montevideo nach Buenos Aires floh, von einer Diktatur in die nächste, und eines Tages verschwand. Camboya läßt ihre ziellosen Liebschaften hinter sich und kämpft mit dem Märtyrerschatten ihrer Tante - eben jener Cecilia, nach deren spurlosem Verschwinden Arturo sich fast aufgegeben hatte. Im Gespräch tasten sie sich an das Unbegriffene ihres Lebens heran, dem sie an der einsamen Küste ungeschützt ausgesetzt sind.Der argentinische Autor Carlos María Domínguez zeichnet in einer dichten Sprache, die sich an den großen Prosaautoren der Moderne mißt, unvergeßliche, prekäre Charaktere und Lebenswege. Sein Roman erkundet die Möglichkeit von Liebe angesichts der Diktatur und ihrer Folgen.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Inmitten eines "Kammerspiels" privater Tragödien findet sich Rezensent Andreas Fanizadeh in Carlos Maria Dominguez' Roman "Die blinde Küste" wieder. In dieser an der uruguayischen Küste spielenden Geschichte begegnen ihm zahlreiche kuriose Figuren, die in den siebziger Jahren alle auf ihre Weise Opfer der argentinischen Diktatur geworden sind. Da gibt es Brenda, die "melancholische Trinkerin", die in Buenos Aires einst als Lehrerin arbeitete, oder Arturo, den Gärtner, dessen Freundin eines Tages in der argentinischen Hauptstadt verschwand. Der Kritiker ist ganz fasziniert von Dominguez' "extrem komprimierter" Erzählung, die das historische Verbrechen zugleich "vielschichtig" und mitreißend aufarbeitet, ohne dabei platt moralisch zu werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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