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Um »ins Grüne« zu gelangen glauben Stadtbewohner meist, die urbanen Grenzen hinter sich lassen zu müssen. Dabei sind wir tagein tagaus umgeben von erstaunlichen Pflanzen, auf Verkehrsinseln, in Innenhöfen oder einfach am Wegesrand - wir müssen sie nur sehen. Wie das geht, erklärt uns Die Blüten der Stadt.
Noch vor dem Sehen kommt freilich das Riechen: Duftet es nach grünen Mandarinen, befinden wir uns vermutlich in der Nähe einer Zaubernuss, bei einem zarten, honigsüßen Aroma sind Winterlinge nicht fern, Kirschblüten riechen nach Mandeln. Daneben gibt es aber noch sehr viel mehr zu
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Produktbeschreibung
Um »ins Grüne« zu gelangen glauben Stadtbewohner meist, die urbanen Grenzen hinter sich lassen zu müssen. Dabei sind wir tagein tagaus umgeben von erstaunlichen Pflanzen, auf Verkehrsinseln, in Innenhöfen oder einfach am Wegesrand - wir müssen sie nur sehen. Wie das geht, erklärt uns Die Blüten der Stadt.

Noch vor dem Sehen kommt freilich das Riechen: Duftet es nach grünen Mandarinen, befinden wir uns vermutlich in der Nähe einer Zaubernuss, bei einem zarten, honigsüßen Aroma sind Winterlinge nicht fern, Kirschblüten riechen nach Mandeln. Daneben gibt es aber noch sehr viel mehr zu entdecken: von männlichen Amseln, die beim Anblick gelber Krokusfelder zu Berserkern werden, über Mythen und Legenden wie den Liebesschwüren unter dem Mistelzweig, bis zu den Zutaten von Miraculix' Zaubertrank.

Die Blüten der Stadt hilft Eltern aus der »Was blüht da?«-Bredouille, es eröffnet Stadtflaneuren ganz neue Perspektiven und macht unsere alltäglichsten Routen zu einem Streifzug durch eine ungeahnte, wunderbare Pflanzenwelt. Nützlich, voller Entdeckungen und unheimlich unterhaltsam.
Autorenporträt
Paul-Philipp Hanske, geboren 1975, lebt als Journalist und Autor in München. Er schreibt u. a. für Neon, das Magazin der Süddeutschen Zeitung und Capital. Christian Werner, geboren 1977, lebt in Berlin. Er fotografiert für internationale Magazine wie 032c, Numéro und Sleek.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.04.2018

Für die Tasche Solche herrlichen Sätze liest man in einem aktuellen Buch selten: "Diese Blüten gehören mit zu den süßesten des Frühlings, ein leichter, nektarhafter Honigduft mischt sich mit einer mandeligen Note, man möchte Biene werden." Es geht um prunus avium, die Vogelkirsche. Den Baum, der unsere Parks gerade kurz und heftig verzaubert hat. Und der Autor, der Journalist Paul-Philipp Hanske, liebt sein Thema so sehr, dass er eben manchmal Biene werden möchte. Es geht um Blüten. Und zwar an dem Ort, an dem man eigentlich nicht als Erstes an die Natur denkt - die Stadt. Das Buch "Die Blüten der Stadt - ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt" untersucht, was alles am Asphalt, in Brachen und Gebüschen unserer Metropolen wächst. Es ist ein Reiseführer für eine Welt, an die man viel zu wenig denkt, er führt in das nicht kultivierte Grün deutscher Städte.

Die 70 Pflanzen, die in diesem Buch porträtiert werden - und zwar mit einer Hingabe, als seien große Künstler oder beeindruckende Bauwerke vorzustellen -, sind ein Ausschnitt dessen, was im städtischen Raum wächst und gedeiht. Und es wächst natürlich, der Autor hat einen großen Bogen um Kulturpflanzen wie etwa die Eisbegonie gemacht. Doch das Buch ist kein trister Katalog, sondern insgeheim Literatur. "Die Schönheit dieser Welt ist weder haltbar, noch lässt sie sich greifen", sagt er, wenn es um die kurze schöne Blüte der Kirsche geht. Ein Stechapfel riecht für ihn "scharf, grün, wie der Schweiß Drogensüchtiger".

Nach Monaten geordnet erklärt das Buch, was gerade blüht, und philosophiert dabei über Welt und Leben. Die Goldrute wird da zum für manche unerwünschten Einwanderer. Der Winterling zum Symbol, wie man Energie spart in harten Zeiten. Und ein Kapitel über Balkonpflanzen lässt sich als Geschichte der bürgerlichen Kultur lesen. Wer all diese elegant versteckten Meta-Ebenen nicht will, wird immer auch einfach viel über die genannten Pflanzen lernen. Man ahnte doch nicht, dass Buchsbaum 20 Meter hoch werden kann, oder dass die aus Mexiko eingeführte Tomate zunächst lange als gefährlich und giftig galt, bis die Italienbegeisterung des letzten Jahrhunderts endlich einen vorurteilsfreien Blick auf sie erlaubte.

Jeder der kleinen Absätze dieses Kompendiums ist ein Fest. Man muss flanieren mit dem Buch und Gewächse suchen, am Jungfernstieg, am Ku'damm, am Stachus. Flanieren musste auch der Fotograf Christian Werner, der alle porträtierten Pflanzen gefunden und fotografiert hat, oft grell, strahlend, etwas verstörend - als wären sie Popstars. Sie sind es auch, in diesem Buch.

tlin

Paul-Philipp Hanske, Christian Werner: "Die Blüten der Stadt. Ein Wegweiser durch die urbane Pflanzenwelt". Suhrkamp, 286 Seiten, 18 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Jeder der kleinen Absätze dieses Kompendiums ist ein Fest.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20180429