Blumen und Frauen gehören zusammen und das schon seit Jahrhunderten. Den Beweis liefert die abendländische Malerei, denn beide waren bevorzugte Sujets vieler Künstler. Doch die Frauen wurden nicht mit irgendeiner Blume porträtiert, vielmehr steckte eine sinnbildliche Bedeutung in der abgebildeten
Zweisamkeit.
Andreas Honegger, langjähriger Redakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“ hat nun die…mehrBlumen und Frauen gehören zusammen und das schon seit Jahrhunderten. Den Beweis liefert die abendländische Malerei, denn beide waren bevorzugte Sujets vieler Künstler. Doch die Frauen wurden nicht mit irgendeiner Blume porträtiert, vielmehr steckte eine sinnbildliche Bedeutung in der abgebildeten Zweisamkeit.
Andreas Honegger, langjähriger Redakteur der „Neuen Zürcher Zeitung“ hat nun die Geheimnisse dieser weiblichen und floralen Verbindung beleuchtet. In seinem wunderschö-nen Bild-Text-Band „Die Blumen der Frauen“ aus dem Elisabeth Sandmann Verlag stellt er ca. 60 Gemälde der Kunstgeschichte vor, auf denen Blumen nicht zufällig eine dargestellte Frau schmücken. Mitunter sind die Blumen nur Accessoires, doch häufig zeigen die Frauen eine innige Verbundenheit mit ihnen.
Hinter fast jeder Blume steckt eine Symbolik. So steht die Lilie für Reinheit, die Dahlie für reife Weiblichkeit und die Rose natürlich für die Liebe. Auf einigen Gemälden ist diese Symbolik der Blumen selbst für den Laien ersichtlich, doch auf anderen Werken ist die Bedeutung der Blumen nur angedeutet.
Daher hat der Autor den unterschiedlichen Symbolgehalt der Blumen in Kapitel unterteilt. Den Anfang machen Lilien, Schneeglöckchen und Rhododendren, die mit ihrer weißen Blütenfarbe für Tugend, Unschuld und Glaube stehen. So ist die weiße Lilie das Symbol der christlichen Verkündungsszene. Rosen und Mohnblumen verkörpern dagegen Sinnlichkeit und leidenschaftliche Liebe. Daher wurden sie bei der Darstellung des nackten Körpers verwendet. Kamelien, Lotos und Jasmin wiederum sind Symbole von Exotik und Luxus, während andere Blumen einfach Hinweise auf bestimmte Jahreszeiten sind.
Das Spektrum der Maler, die auf den 150 Seiten vorgestellt werden, reicht vom 15. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart, von Botticelli bis Rousseau, von Rubens bis Klimt. Darunter befinden sich so berühmte Gemälde wie „Olympia“ von Edouard Manet oder „Zwei Frauen auf Tahiti“ von Paul Gauguin. Aber auch weniger bekannte Werke, vor allem von Künstlern aus dem viktorianischen England, werden präsentiert.
Der Autor hat zu jedem vorgestellten Gemälde einen informativen und lesenswerten Begleittext geschrieben. Hierbei beleuchtet er auch, wie sich manche Maler neben der Schönheit der Frauen ebenfalls für die Welt der Botanik interessierten. Außerdem leitet, Gabriella Pape, Gründerin und Direktorin der Königlichen Gartenakademie in Berlin, den beeindruckenden Bild-Text-Band mit einem Vorwort ein, in dem sie u.a. die Bedeutung der Blumen für unsere Seele betont.
Fazit: „Die Blumen der Frauen“ ist ein weiteres Highlight in der erfolgreichen „Frauen“-Reihe des Elisabeth Sandmann Verlages.
Manfred Orlick