Takao ist ein normaler Junge, der viel liest und durchschnittlicher in der Schule ist. Aber auch in seine Mitschülerin Nanako verliebt ist. Als er eines Nachmittags ihre Sportkleidung im Klassenzimmer sieht, stiehlt er sie impulsiv, doch er wurde dabei beobachtet. Nun erpresst seine Mitschülerin
Sawa ihn und zwingt ihn schlimme Dinge zu tun.
Die Blumen des Bösen von Shuzo Oshimi erscheint in…mehrTakao ist ein normaler Junge, der viel liest und durchschnittlicher in der Schule ist. Aber auch in seine Mitschülerin Nanako verliebt ist. Als er eines Nachmittags ihre Sportkleidung im Klassenzimmer sieht, stiehlt er sie impulsiv, doch er wurde dabei beobachtet. Nun erpresst seine Mitschülerin Sawa ihn und zwingt ihn schlimme Dinge zu tun.
Die Blumen des Bösen von Shuzo Oshimi erscheint in fünf Doppelbänden bei Manga Cult, einem Manga Verlag, der schon des Öfteren Titel publiziert, die nicht dem Mainstream entsprechen, so auch dieser Manga. Neben Übergriffigkeit, Psychoterror, Beleidigungen – hier ist alles dabei – geht es auch um die Grautöne des Menschlichen, die sich im Laufe des Bandes immer weiter herausarbeiten. Zu Beginn der Geschichte scheint alles klar zu sein, alles Schwarz und Weiß, Takao der Gute, Sawa die Schlechte. Es ist offensichtlich, dass Sawas Taten erniedrigend und falsch sind, jedoch beginnt der Mangaka in feinen Nuancen, die Gefühle, das Innere der Charaktere offenzulegen, sodass man sich fragt, was steckt wirklich hinter den Charakteren? Warum handeln sie so, wie sie handeln? Was muss passieren, damit ein Mensch so wird? Dabei verrät der Mangaka nie zu viel, somit immer noch ein Nebel des Ungewissen über der Geschichte schwebt. Beim Lesen durchläuft man sämtliche Emotionen und Gefühle: Schock, Abneigung, Unverständnis, Ekel, aber auch Mitleid, Hoffnung und Freude. Die Geschichte ist wesentlich fassentenreicher als man zu Beginn glaubt. Besonders im letzten Drittel wird sehr dynamisch und schnell erzählt, was am Anfang weniger der Fall ist. Aber bevor man denkt, dass sich die Handlung (Sawa zwingt Takao etwas Schlimmes zu tun) nur noch wiederholt, nimmt sie eine 180°-Wendung. Dabei ist die Geschichte nicht immer vollkommen nachvollziehbar, verständlich oder eindeutig, aber trifft diese Unklarheit nicht auch auf viele literarische Klassiker zu? Man muss sich einfach auf diese Reise einlassen.
Besonders die Nachworte und Randnotizen des Mangaka sind informativ oder regen zum Nachdenken und Reflektieren an.
Ich würde aber trotzdem den Manga höchstens erst ab 16 Jahren empfehlen wegen den dargestellten Situationen und weil ich das Gefühl habe, dass man ein bestimmtes Alter erreicht haben sollte, um gewisse Dinge besser einordnen und differenzierter bedachten zu können.
Mein größtes Manko an diesem Manga ist aber der Zeichenstil, der sehr grob und einfach wirkt. Er trägt zwar auch zu diesem Unwohlsein des Lesers bei, also ist recht stimmungsvoll, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn es mehr zeichnerische Feinheiten hätte gegeben.
Ich kann verstehen, wenn es nicht für Jedermann etwas ist, aber ich kann versprechen, dass es etwas anderes ist – ob nun anders im Sinne von Gut oder Schlecht, muss jeder selbst entscheiden. Aber anders auf jeden Fall.