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Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Blutstropfenszene im »Parzival« Wolframs von Eschenbach. Die in dieser Szene geschilderten Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse werden vor dem Hintergrund der frühscholastischen Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie interpretiert. In einem zweiten Schritt der Untersuchung wird allgemeiner nach der Bedeutung von Wahrnehmung und Erkenntnis in Wolframs Dichtung gefragt. Dieser Frage wird zunächst auf der Handlungsebene und dann auf der Erzählerebene nachgegangen. Auf der Handlungsebene geht es um eine Neuinterpretation der Parzivalgeschichte unter dem…mehr

Produktbeschreibung
Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Blutstropfenszene im »Parzival« Wolframs von Eschenbach. Die in dieser Szene geschilderten Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse werden vor dem Hintergrund der frühscholastischen Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie interpretiert. In einem zweiten Schritt der Untersuchung wird allgemeiner nach der Bedeutung von Wahrnehmung und Erkenntnis in Wolframs Dichtung gefragt. Dieser Frage wird zunächst auf der Handlungsebene und dann auf der Erzählerebene nachgegangen. Auf der Handlungsebene geht es um eine Neuinterpretation der Parzivalgeschichte unter dem Gesichtspunkt der beschränkten Wahrnehmungsfähigkeit des Helden. In Auseinandersetzung mit der bisherigen Forschung werden wichtige Stationen der Handlung (Kindheit in Soltane, Frageversäumnis in Munsalvaesche, Begegnung mit Trevrizent) neu beleuchtet. Auf der Erzählerebene geht es darum, die Selbstdarstellung des Erzählers als Analphabet (ine kan decheinen buochstap) vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Diskussion über den Wert der Wissenschaft und die Möglichkeit der Wahrheitserkenntnis zu würdigen. Das führt schließlich zum Problem der Poetik des Parzivalromans.

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Autorenporträt
Joachim Bumke war Professor an der Harvard University, an der Freien Universität Berlin und lehrte von 1969 bis zu seiner Emeritierung Literaturgeschichte des Mittelalters an der Universität Köln. Er hat sich vor allem mit den historischen Grundlagen der mittelalterlichen Literatur beschäftigt. Zahlreiche Veröffentlichungen.