Die vorliegende Arbeit nimmt direkt einen von Wolf D. Prix angestellten Vergleich auf, wonach heutige Markenwelten wie die von ihm erbaute BMW-Welt in München, der Athener Akropolis ähnlich, die öffentlichen Räume des gegenwärtigen Zeitalters seien. Es geht nicht darum, den vollmundigen Vergleich des Architekten als baren Unsinn zu entlarven noch ihm blindlings zu folgen, sondern seine Äusserung kritisch zu hinterfragen und zu reflektieren zumal sich Prix' Äusserung in einen zeitgenössischen Diskurs einreiht, der vor allem in den letzten Jahren im Fachgebiet der Architektur, des Städtebaus, der Soziologie sowie der Wirtschaft- und Sozialgeografie intensiv und oft unter Alarm- und Ausrufezeichen abgehalten wurde. Sind Marken wie BMW so nachhaltig Gemeinschaft und Kultur stiftend wie einst die Königin oder die Kirche? Mit anderen Worten: Spielt der Bauherr bezüglich der Ausbildung von öffentlichem Raum eine Rolle oder ist es zu vernachlässigen, dass sich die öffentliche Hand diesbezüglich auf dem Rückzug befindet? Kann die BMW-Welt trotz ihrer privaten Auftraggeber und Erbauer, welche naturgemäss effizient und gewinnmaximierend handeln, wahrlich öffentlichen Raum anbieten?