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Nach ihrem großen Roman »London NW« legt Zadie Smith mit dieser brillanten Erzählung nach - ein literarischer Diamant!
Jeden Montag beobachtet Fatou einen Federball, der hinter den hohen Mauern der Botschaft von Kambodscha hin und her fliegt - ein scheinbar unendlich andauerndes Match. Fatou ist auf dem Weg zum Schwimmbad, wo sie jeden Montagmorgen ihre Bahnen zieht. Neben den sonntäglichen Treffen mit Andrew Okonkwo, einem bibelfesten Studenten aus Nigeria, ist dies die einzige Stunde in der Woche, die ganz ihr gehört. Den Rest der Woche arbeitet Fatou als Haushälterin bei den Derawals,…mehr

Produktbeschreibung
Nach ihrem großen Roman »London NW« legt Zadie Smith mit dieser brillanten Erzählung nach - ein literarischer Diamant!

Jeden Montag beobachtet Fatou einen Federball, der hinter den hohen Mauern der Botschaft von Kambodscha hin und her fliegt - ein scheinbar unendlich andauerndes Match. Fatou ist auf dem Weg zum Schwimmbad, wo sie jeden Montagmorgen ihre Bahnen zieht. Neben den sonntäglichen Treffen mit Andrew Okonkwo, einem bibelfesten Studenten aus Nigeria, ist dies die einzige Stunde in der Woche, die ganz ihr gehört. Den Rest der Woche arbeitet Fatou als Haushälterin bei den Derawals, kauft ein, kocht, putzt und hütet die Kinder. Nein, eine Sklavin ist Fatou nicht. Hin und wieder wird sie geschlagen, und bezahlt wird sie für ihre Arbeit nicht, das Haus aber verlässt sie regelmäßig und ohne um Erlaubnis fragen zu müssen. Fatou ist stoisch, sie geht durchs Leben, wie sie ihre Bahnen im Schwimmbad zieht, und es scheint fast, als würde alles immer so weitergehen - bis Fatoueinem der Kinder zufällig das Leben rettet und damit das eingespielte Gleichgewicht der Familie Derawal durcheinanderbringt.Mit »Die Botschaft von Kambodscha« stellt die großartige Zadie Smith einmal mehr unter Beweis, dass es manchmal nur weniger Worte bedarf, um eine große Geschichte zu erzählen.

»Dieses prägnante Glanzstück zeigt einmal mehr, warum Zadie Smith im Alter von 38 Jahren zu den kenntnisreichsten, witzigsten, differenziertesten Beobachtern der post-kolonialen Landschaft zählt.« The Star
Autorenporträt
Zadie Smith, wurde 1975 im Norden Londons geboren. Ihr erster Roman 'Zähne zeigen', 2001 erschienen, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ein internationaler Bestseller. Der Roman 'Von der Schönheit', 2006 erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, war auf der Shortlist des Man Booker Prize 2005 und gewann den Orange Prize. Zadie Smith erhielt u.a. 2016 den Welt-Literaturpreis und 2018 den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur. Sie lebt mit ihrer Familie in London. Tanja Handels, geboren 1971 in Aachen, übersetzt zeitgenössische britische und amerikanische Literatur, u.a. von Bernardine Evaristo, Toni Morrison, Nicole Flattery und Charlotte McConaghy. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.11.2014

11. Die Launen des Winds

"Wenn ich schreibe", hat die britische Schriftstellerin Zadie Smith in einem ihrer Essays geschrieben, "versuche ich, mein Dasein in der Welt auszudrücken. Dies ist in erster Linie ein Verdichtungsprozess: Wenn alle leblosen Ausdrücke gestrichen sind, die übernommenen Lehrmeinungen, anderer Leute Wahrheiten, all die Parolen und Motti, die großen Lügen des eigenen Landes, die Mythen der historischen Situation, in der man sich befindet; wenn alles gestrichen ist, was die Erfahrung in eine Form zwingt, die man nicht akzeptiert und an die man nicht glaubt - dann bleibt am Ende etwas übrig, was der Wahrheit der eigenen Wahrnehmung nahe kommt."

Die Verknappungskunst, die bei ihr nicht nur Programm ist, sondern die sie tatsächlich so wunderbar beherrscht, stellt ihr deutscher Verlag jetzt noch mal besonders heraus, indem er eine einzige neue Zadie-Smith-Erzählung in einer zweisprachigen Ausgabe zum Buch macht: "Die Botschaft von Kambodscha". Es geht um eine junge Frau, Fatou, die als Flüchtling nach London kommt und für eine Familie arbeitet: einkauft, kocht, putzt, die Kinder hütet. Es geht um diesen einen Moment, als sie einem der Kinder zufällig das Leben rettet, als ihm eine Murmel im Hals steckt. Aber vor allem geht es um diese poetischen Zadie-Smith-Bilder: Wie ein Federball hinter einer Mauer emporsteigt und immer hin und her fliegt. Fatou steht da und guckt und wartet, dass dieser Ball von den Launen des Winds abgetrieben zu ihr herüberweht. Doch ist der Wind nicht launisch genug: "Plong, zack. Plong, zack".

Julia Encke

Zadie Smith: "Die Botschaft von Kambodscha". Aus dem Englischen von Tanja Handels. Kiwi, 117 Seiten, 7,99 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mitten ins Herz trifft Claudia Kramatschek das kleine Buch von Zadie Smith. Dafür sorgt Smith mit ihrem Stil der Andeutung und Aussparung, mit leiser Ironie und vor allem mit einem Thema, das die Rezensentin von diesem Buch als von einem Präludium zu Smiths Roman "London NW" sprechen lässt. Der dortige Abgesang auf Chancengleichheit, Mitmenschlichkeit und Multikulti klingt für Kramatschek auch aus der Geschichte der Hausangestellten Fatou, einer "modernen Sklavin".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Mit der Botschaft von Kambodscha hat Zadie Smith einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur fesselnde Romane schreiben kann, sondern eine großartige Erzählerin ist.« Gazelle-Magazin 20150303