In Geländeaufschlüssen des ardennisch-rheinischen Schiefergebirges läßt sich häufig die Beobachtung machen, daß die Schiefrigkeit quarz- und kalkreichere Einschaltungen in Tonschiefern nicht regelmäßig unter Beibehaltung des gleichen Winkels durchsetzt, sondern in den kompetenteren Lagen so verstellt ist, daß sie diese Schichten in stumpferem Winkel schneidet als die benachbarten Ton schieferlagen. l Die "Brechung" der Schiefrigkeit ist in der Literatur sehr häufig als Befund be schrieben worden, doch fehlte bislang eine ausreichende Erklärung für ihre Ent stehung. Auf Grund neuer Erkenntnisse über die Natur der tektonischen Gesteinsdefor mation, die die Schiefrigkeit hervorgebracht hat, sowie der räumlichen Geometrie soll hier versucht werden, eine genetische Deutung der "Brechung" der Schie frigkeit in den quarz- und kalkreicheren Lagen zu geben, die den fetteren Ton schiefern eingeschaltet sind. Dabei ist eine gewisse Vereinfachung und Schemati sierung der verwickelten tektonischen Vorgänge, die zur "Brechung" der Schie frigkeit geführt haben, notwendig, indem verschiedene Faktoren außer acht gelassen werden sollen, die zwar das Ergebnis der Untersuchungen beeinflussen können, für die grundsätzliche Erklärung der Brechung aber keine Bedeutung haben. Für die Förderung seiner Arbeit auf dem Gebiet der Tektonik ist der Verfasser dem Land Nordrhein-Westfalen zu Dank verpflichtet. Herr Prof. Dr. H. BREDDIN in Aachen gab ihm wertvolle Hinweise und Anregungen. 1 Vgl. z. B. H. SCHOLTZ (1930); H. G. STEINMANN (1931); S. KIENOW (1933); H. CLOOS (1948); B. ENGELS (1955); R. HOEPPENER (1956); L. U. de SITTER (1957); W. ABT (1958); H. G. WUNDERLICH (1960).
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