Der Erzähler, ein Schriftsteller namens Holder, bekommt im April 1996 einen Brief von einer ihm unbekannten Frau. Obwohl er oft auf diese Weise von Leserinnen angesprochen wird, bewegt ihn dieser Brief auf ungewohnte Art, vielleicht weil die Handschrift ihn berührt, vielleicht weil der Ton des Briefes bewundernd und ironisch zugleich ist. Er antwortet sofort. Schon bald ertappt er sich dabei, wie er ungeduldig auf den Briefträger wartet. Es entwickelt sich eine intensive Beziehung, die zwischen Verzauberung und Katastrophe pendelt.Einmal mehr beweist Holder, wie meisterhaft er es versteht, mit großer Poesie von den einfachen Dingen des Lebens zu erzählen. "Die Brieffreundin" ist auch die schonungslose Beschreibung eines Schriftstellers, der seine Schreibkrise mit Alkohol und der Flucht aus der Familie zu verdrängen sucht - bis er einen neuen Anfang findet.