Dieser historische Roman ist bereits das zweite Werk von Beate Sauer. Sie schafft es die historische Situation im 13. Jahrhundert mit der Inquisition und den Spannungen zwischen Kirche und Staat gut darzustellen, was sicher auch zum Teil an ihrem Studium der Theologie liegt.
Die Geschichte beginnt
vielversprechend man findet schnell in die ansprechende Handlung. Interessiert verfolgt man wie…mehrDieser historische Roman ist bereits das zweite Werk von Beate Sauer. Sie schafft es die historische Situation im 13. Jahrhundert mit der Inquisition und den Spannungen zwischen Kirche und Staat gut darzustellen, was sicher auch zum Teil an ihrem Studium der Theologie liegt.
Die Geschichte beginnt vielversprechend man findet schnell in die ansprechende Handlung. Interessiert verfolgt man wie Donata immer wieder kurz vor Enttarnung und Ergreifung steht und sich doch retten kann, wie sie Verbündete findet und mit sich selbst hadert.
Doch leider wird gerade das Flucht-Thema in der Geschichte zu sehr ausgereizt. Ein brenzliger Moment und die darauf folgende Flucht löst den anderen ab. Immer wieder entkommen Donata und Roger knapp und fliehen weiter; natürlich immer mit den Verfolgern im Nacken. Anfangs kann man noch mitfiebern, aber nach einer Weile verliert das Geschehen an spürbar Spannung und das Buch wird langatmig. Man wünscht sich, die Lösung des Konfliktes zu erfahren, doch die Autorin lässt einen zappeln. Der Handlung hätte es sicher nicht geschadet, wenn die Flucht ein klein wenig kürzer ausgefallen wäre.
Ansonsten sind die Personen sehr schön gezeichnet, allen voran Donata, deren innere Konflikte zwischen Rebellion und Angst und der Frage, ob sie nun, trotz der drohenden Gefahr, die Wahrheit sagen und anderen Menschen dadurch helfen soll, gut aufgezeigt werden. Ebenso die Figur des intriganten Kardinals, der zugegeben manchmal ein wenig klischeehaft, aber doch gut dargestellt wird. Ein wenig Probleme bereitet allerdings die Figur des Kundschafters Roger in seinem Verhältnis zu Donata, da er sich im Laufe der Geschichte in diese verliebt. Dies war nach den ersten Begegnungen keineswegs voraussehbar, da er sich ihr gegenüber doch eher schroff und abweisend verhielt. Die daraus keimende Zuneigung kommt ein wenig erzwungen rüber, so als musste unbedingt noch ein wenig Liebe in die Geschichte.
Trotz allem ist das Buch, ebenso wie die Zeichnungen der Protagonistin, kein Werk des Teufels und kann durchaus als unterhaltende Lektüre angesehen und genossen werden; wenn der Leser zwischenzeitlich Durchhaltevermögen beweist.