Die Studie untersucht die Strategien und Handlungsweisen der politischen Eliten in Graubünden. Zunächst wird die spannungsreiche Entwicklung der überkonfessionellen konservativ-föderalistischen Allianz ab 1880 bis zu deren Auflösung 1903 und die Herstellung von Paritäten mit dem Freisinn ab 1891 dargestellt. Danach rückt die Entwicklung des konservativen Lagers im Wettbewerb mit den Liberalen, den ab 1906 auftretenden Sozialdemokraten und den 1919 sich formierenden Demokraten ins Zentrum. Die Proporzwahl des Nationalrates ab 1919 verschaffte sowohl den Sozialdemokraten als auch der Demokratischen Partei auf Anhieb bedeutende Erfolge. Diese zwangen alle Parteien dazu, sich ideologisch zu profilieren und programmatisch abzugrenzen. Aus diesem Ringen der Parteien ging nicht zuletzt die berühmt-berüchtigte «Schwarze Lawine» hervor - die Vormachtstellung, womit die überwiegend katholische Surselva bei Wahlen in den Grossen Rat wie auch in den Regierungsrat das restliche Graubünden überrollte.