Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 2,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Lehrstuhl für Allgemeine VWL insb. Wirtschafts- und Ordnungspolitik), Veranstaltung: Europäische Integration und soziale Marktwirtschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Däne Gosta Esping-Andersen stellte 1990 seine Typologie moderner Wohlfahrtsstaaten vor, die er "The Three Worlds of Welfare Capitalism" nannte. Mit dieser Arbeit hat sich Esping-Andersen von der vorherrschenden Sichtweise der Wohlfahrtsstaatsforschung gelöst, die das Niveau der Sozialausgaben als bestimmenden Maßstab für die Wohlfahrtsstaatlichkeit ansah. Vielmehr interessiert er sich für die tatsächlichen Auswirkungen eines Wohlfahrtsstaatsmodells auf die Wohlfahrt der Bürger. In einer theoretisch-empirischen Analyse wies er nach, dass es im wesentlichen drei Typen moderner Wohlfahrtsstaaten gibt. Zum einen den liberalen Typus, der vor allem in den Ländern angelsächsischer Tradition zu finden ist, den sozialdemokratischen Typus, der in Skandinavien seinen deutlichsten Ausdruck findet und den konservativen Typus, der in Kontinentaleuropa, vor allem in Deutschland und Frankreich beheimatet ist. (Kohl, 1993: 67 f.) Gegenstand dieser Seminararbeit ist es, die Typologie Esping-Andersens sowie dessen Vorgehensweise bei deren Bildung vorzustellen und die Einordnung der Bundesrepublik Deutschland als fast prototypischen Wohlfahrtsstaat des konservativen Typs (Esping-Andersen, 1990) zu untersuchen. Dazu werden zunächst Esping-Andersens drei Dimensionen der Wohlfahrtsstaatlichkeit sowie die drei Typen von Wohlfahrtsregimen vorgestellt und schließlich soll die Verortung der Bundesrepublik als konservativer Wohlfahrtsstaat anhand des Rentensystems in vergleichender Weise verdeutlicht werden.
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