Kinderbücher stellen einen wesentlichen Faktor der Kulturgeschichte dar, in ihnen spiegelt sich die Gesellschaft. Texte und Bilder der Kinderbücher lassen die Utopien und das Menschenbild einer Gesellschaft erkennen. Wien war in derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Hauptort einer künstlerisch bedeutungsvollen Kinderbuch-Produktion - ein Schatz an Buchkunst, den es zu entdecken gilt.Namhafte Künstler der Stilkunst (wie Kolo Moser, Heinrich Lefler, Bertold Löffler,C. O. Czeschka, F. K. Delavilla, Moriz Jungu.a.) und Institutionen wie die Wiener Werkstätte waren an der Gestaltung von Kinderbüchern maßgeblich beteiligt. Darüber hinaus aber gab es eine große Zahl außerordentlich talentierter Künstler, die Kinderbücher graphisch auffallend illustrierten und damit zur großen Qualität dieser Bücher und der angewandten Kunst in Wien beitrugen.In diesem Handbuch wird erstmals die Entwicklung der Kinderbuch-Kunst in Wien in den größeren Rahmen der Kunstgeschichte und der Kulturgeschichte gestellt. Damit werden auch die Zusammenhänge mit den gesellschaftlichen und politischen Faktoren deutlich. Eine kommentierte Bibliographie aller relevanten Titel und mehrere Lexika (darunter ein Illustratoren-Lexikon) ergänzen die Darstellung.
"Der Band ist auch über den engeren Interessentenkreis hinaus eine anregende Lektüre. Man erfährt jede Menge Kurioses und Interessantes. Da Heller alle ihm bekannt gewordenen privaten Künstlerbücher einbezieht und auch solche, die an abseitigen Orten entstanden sind, ist die Kuriositäten-Dichte besonders groß. Ein unersetzbares Handbuch."
-- Die Presse
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Christian Welzbach hat nach Herzenslust in Friedrich C. Hellers Studie zum Kinder- und Jugendbilderbuch geschwelgt und darin nicht allein eine eindrückliche Dokumentation der verschiedensten pädagogischen Strömungen, sondern vornehmlich "pure Emotion" gefunden. Der Wiener Kunst- und Kulturhistoriker entfalte darin sein beeindruckendes Wissen über illustrierte Kinderbücher von der Jahrhundertwende bis zum österreichischen "Anschluss", wobei er sich zwar vornehmlich auf die Wiener Literaturszene beschränke, sein Buch aber als beispielhaft für die ganze deutschsprachige Kinderliteratur aufzufassen sei, lobt der Rezensent. Frühe Lektüre- und Bildereindrücke haben einen außerordentlichen Einfluss auf die Entfaltung von Kindern, weiß Welzbacher, der sich deshalb auch an der Passion, mit der der Autor diese "Erkenntnis ernst" nimmt, besonders freut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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