Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.07.2004Amerika hat es nicht mehr besser
Wie man die Politik der Vereinigten Staaten verstehen kann - oder auch nicht
Elmar Theveßen: Die Bush-Bilanz. Wie der US-Präsident sein Land und die Welt betrogen hat. Droemer Verlag, München 2004. 349 Seiten, 18,- [Euro].
Hans-Eckehard Bahr: Erbarmen mit Amerika. Deutsche Alternativen. Aufbau Verlag, Berlin 2004. 157 Seiten, 14,90 [Euro].
Robert von Rimscha: Die Bushs. Weltmacht als Familienerbe. Campus Verlag, Frankfurt/Main 2004. 271 Seiten, 19,90 [Euro].
Es ist Wahlkampf in Amerika. Die Frage, wer vom Januar 2005 an für vier Jahre die politischen Geschicke der Vereinigten Staaten lenken wird, betrifft die deutsche Politik zwar nur indirekt. Denn die deutsche Politik wird ja bekanntlich - so sagt es jedenfalls der Bundeskanzler - in Berlin gemacht. Jedoch ist es nicht mehr als eine Binsenweisheit, daß politische, wirtschaftliche und militärische Entscheidungen in Washington erhebliche Konsequenzen für Deutschland, Europa und die Welt insgesamt haben können. Das ergibt sich einfach schon aus der amerikanischen Machtfülle.
Der gerade beginnende Präsidentenwahlkampf in Amerika findet hierzulande nicht nur ein starkes beobachtendes Interesse, er regt vielmehr die Gemüter mehr auf als manche heimischen Wahlauseinandersetzungen. Vordergründig liegt das an der Person des Amtsinhabers. Selten war ein amerikanischer Präsident in der Bundesrepublik so wenig populär wie George W. Bush. Die seinerzeit ebenfalls ungewöhnlich niedrigen Sympathiewerte von Ronald Reagan hat Bush mühelos unterboten. Ersteren zu belächeln und wegen seines Berufs als Schauspieler für politisch ungeeignet zu halten gehörte in den frühen achtziger Jahren zum guten Ton. Bush hingegen wird nicht mehr belächelt, sondern vielfach geradezu gehaßt. "Bush, der Versager", so resümiert Elmar Theveßen, seit Juni 2003 Chef vom Dienst der Nachrichtensendungen des ZDF, seine "Bush-Bilanz". Deren Ergebnis wird schon im Untertitel unmißverständlich angeführt. Niemand soll von diesem Buch abgewogene Urteile oder um Erklärungen und Verständnis bemühte Analysen erwarten. Statt dessen hält man eine Art Kampfschrift in Händen, die an Bush, seiner Regierungsmannschaft und letztlich auch an seinen Wählern kein gutes Haar läßt. Das Problem solcher Art flotter Zuspitzungen besteht nicht darin, daß sie flott zugespitzt sind und ungeduldig vorgetragen werden, sondern daß sie ihren Charakter verbergen. Sie geben sich als systematisch gewonnene Erkenntnisse aus, die über die amerikanische Politik aufklären. Davon kann aber keine Rede sein.
Woher dieser Haß? Woher diese ganz ungewöhnlich ausgeprägte Fähigkeit zur Einseitigkeit und zum Ausblenden von Zwischentönen? Eine solche faltenlose Abneigung gegen die amerikanische Politik und Gesellschaft ist heute in Deutschland weit verbreitet. Amerika, du hast es besser, hieß es früher, heute aber: Amerika, besser nicht. Es handelt sich dabei um einen kunstvoll halbierten Antiamerikanismus. Halbiert ist er insofern, als die Kritiker von "Bush-Amerika" ihre harschen Verurteilungen von amerikanischem Imperialismus, Unilateralismus, Militarismus, von amerikanischer Machtarroganz und Machtverblendung vor dem Hintergrund eines anderen, eines idealisierten, sympathischen und pazifistischen Amerika entwickeln. Dieses wird stillschweigend oder ausdrücklich für das "eigentliche Amerika" gehalten, das die gegenwärtig regierende Machtclique verraten hat.
Muß man da nicht "Erbarmen mit Amerika" bekommen? Einen seltsamen Titel hat Hans-Eckehard Bahr für seine Überlegungen gewählt. Bahr ist Theologe und Friedensforscher und hat in den sechziger Jahren in Chicago noch Martin Luther King kennengelernt. Da muß er freilich die gegenseitige Durchdringung von Politik und Religion faszinierend finden, die in Amerika Alltag, hierzulande aber zur Ausnahme geworden ist. Er unterscheidet dabei zwei Arten der politisch bedeutungsvoll werdenden Religion, das Evangelikalen-Modell (mißraten) und das Martin-Luther-King-Modell (nachahmenswert). Mit dieser Sonderung des guten vom gefährlichen Amerika ist die Bahn frei für allerheftigste Verurteilungen der gegenwärtigen amerikanischen Politik. Bahr macht das, gelernt ist gelernt, guten Gewissens und mit alttestamentarischer Schärfe. Er meint einen "neuen Messiaswahn des Präsidenten", einen "atemberaubend sektiererisch begründeten Allmachtswahn" Amerikas diagnostizieren zu können. Beides führe in den weltpolitischen Abgrund, weshalb Deutschland sich von der "verflixten deutschen Dankbarkeit" gegenüber den Vereinigten Staaten lossagen müßte. Bahr will die deutsche Politik auf den deutschen Weg bringen, der von Amerika wegführt, jedenfalls von dem Amerika, für das George W. Bush steht: "Erstmals dominiert eine totalitäre Denkfigur das Weltbild demokratisch gewählter Machthaber." Allerdings unterscheiden sich die "deutschen Alternativen" der beiden Bahrs in wesentlichen Punkten voneinander. Während der sozialdemokratische elder statesman den Deutschen klarmachen möchte, daß Machtpolitik und selbstbewußtes weltpolitisches Auftreten auch für die Bundesrepublik normal sind, neigt der Theologe einem auf dem Kompost friedenspolitischer Ideen der frühen Jahre angesiedelten Programm entschiedener Verweigerung aller machtpolitischen Aktionen zu. Dieses Programm gipfelt im Vorschlag eines "europäischen Aufbaudienstes", der an die Stelle von Wehr- und Zivildienst treten soll. Das wirkt nach all den bombastischen Verurteilungen Amerikas als Anti-Klimax. Es wird ein papierenes Vermächtnis des Autors bleiben.
Die vielen Bush-Invektiven in den Büchern seiner amerikanischen und europäischen Kritiker (von arabischen ganz zu schweigen) wiederholen sich in ermüdendem Rhythmus. Dabei fällt auf, daß die Kritiker, oft sogar direkt hintereinander, erst die Ahnungslosigkeit und Unwissenheit, kurz die Dummheit des Präsidenten aufs Korn nehmen und dann die Raffinesse, mit der er "sein Land und die Welt betrogen" haben soll. Mal sind seine christlichen Grundüberzeugungen Ziel von Hohn und Spott, mal der machiavellistische Politikstil seiner Administration.
Wer sich ohne Schaum vorm Mund über die Politik Bushs, über seine Herkunft und über das Netzwerk von politischen und wirtschaftlichen Beziehungen des amerikanischen Establishments unterrichten will, greift am besten zur in kühlem Ton abgefaßten Bush-Familien-Biographie des Journalisten Robert von Rimscha. Sein Buch ist alles in allem ein hervorragend geglückter Versuch, die für viele Europäer so fremdartige Welt des George W. Bush verständlich zu machen. Er will nicht indoktrinieren und missionieren, was eine bei Bush-Kritikern mindestens ebenso verbreitete Haltung ist wie bei kritiklosen Bush-Anhängern. Rimscha bietet demgegenüber eine Menge Hintergrundinformationen zum Aufstieg der Familie Bush (seit dem Ersten Weltkrieg, parallel zu den Kennedys) und zur Bedeutung von elitären Bildungseinrichtungen für die sozialen Oberschichten. Die Karriere von Bush sen. wird in ihren wichtigsten Etappen ebenso geschildert wie die sozialen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts. Mit diesem Buch fällt es leichter, sich ein fundierteres Bild von der Politik des jetzigen Präsidenten zu machen, von ihren Motiven und ihren Zielen. Vielleicht braucht man das ja noch in den nächsten vier Jahren.
WILFRIED VON BREDOW
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie man die Politik der Vereinigten Staaten verstehen kann - oder auch nicht
Elmar Theveßen: Die Bush-Bilanz. Wie der US-Präsident sein Land und die Welt betrogen hat. Droemer Verlag, München 2004. 349 Seiten, 18,- [Euro].
Hans-Eckehard Bahr: Erbarmen mit Amerika. Deutsche Alternativen. Aufbau Verlag, Berlin 2004. 157 Seiten, 14,90 [Euro].
Robert von Rimscha: Die Bushs. Weltmacht als Familienerbe. Campus Verlag, Frankfurt/Main 2004. 271 Seiten, 19,90 [Euro].
Es ist Wahlkampf in Amerika. Die Frage, wer vom Januar 2005 an für vier Jahre die politischen Geschicke der Vereinigten Staaten lenken wird, betrifft die deutsche Politik zwar nur indirekt. Denn die deutsche Politik wird ja bekanntlich - so sagt es jedenfalls der Bundeskanzler - in Berlin gemacht. Jedoch ist es nicht mehr als eine Binsenweisheit, daß politische, wirtschaftliche und militärische Entscheidungen in Washington erhebliche Konsequenzen für Deutschland, Europa und die Welt insgesamt haben können. Das ergibt sich einfach schon aus der amerikanischen Machtfülle.
Der gerade beginnende Präsidentenwahlkampf in Amerika findet hierzulande nicht nur ein starkes beobachtendes Interesse, er regt vielmehr die Gemüter mehr auf als manche heimischen Wahlauseinandersetzungen. Vordergründig liegt das an der Person des Amtsinhabers. Selten war ein amerikanischer Präsident in der Bundesrepublik so wenig populär wie George W. Bush. Die seinerzeit ebenfalls ungewöhnlich niedrigen Sympathiewerte von Ronald Reagan hat Bush mühelos unterboten. Ersteren zu belächeln und wegen seines Berufs als Schauspieler für politisch ungeeignet zu halten gehörte in den frühen achtziger Jahren zum guten Ton. Bush hingegen wird nicht mehr belächelt, sondern vielfach geradezu gehaßt. "Bush, der Versager", so resümiert Elmar Theveßen, seit Juni 2003 Chef vom Dienst der Nachrichtensendungen des ZDF, seine "Bush-Bilanz". Deren Ergebnis wird schon im Untertitel unmißverständlich angeführt. Niemand soll von diesem Buch abgewogene Urteile oder um Erklärungen und Verständnis bemühte Analysen erwarten. Statt dessen hält man eine Art Kampfschrift in Händen, die an Bush, seiner Regierungsmannschaft und letztlich auch an seinen Wählern kein gutes Haar läßt. Das Problem solcher Art flotter Zuspitzungen besteht nicht darin, daß sie flott zugespitzt sind und ungeduldig vorgetragen werden, sondern daß sie ihren Charakter verbergen. Sie geben sich als systematisch gewonnene Erkenntnisse aus, die über die amerikanische Politik aufklären. Davon kann aber keine Rede sein.
Woher dieser Haß? Woher diese ganz ungewöhnlich ausgeprägte Fähigkeit zur Einseitigkeit und zum Ausblenden von Zwischentönen? Eine solche faltenlose Abneigung gegen die amerikanische Politik und Gesellschaft ist heute in Deutschland weit verbreitet. Amerika, du hast es besser, hieß es früher, heute aber: Amerika, besser nicht. Es handelt sich dabei um einen kunstvoll halbierten Antiamerikanismus. Halbiert ist er insofern, als die Kritiker von "Bush-Amerika" ihre harschen Verurteilungen von amerikanischem Imperialismus, Unilateralismus, Militarismus, von amerikanischer Machtarroganz und Machtverblendung vor dem Hintergrund eines anderen, eines idealisierten, sympathischen und pazifistischen Amerika entwickeln. Dieses wird stillschweigend oder ausdrücklich für das "eigentliche Amerika" gehalten, das die gegenwärtig regierende Machtclique verraten hat.
Muß man da nicht "Erbarmen mit Amerika" bekommen? Einen seltsamen Titel hat Hans-Eckehard Bahr für seine Überlegungen gewählt. Bahr ist Theologe und Friedensforscher und hat in den sechziger Jahren in Chicago noch Martin Luther King kennengelernt. Da muß er freilich die gegenseitige Durchdringung von Politik und Religion faszinierend finden, die in Amerika Alltag, hierzulande aber zur Ausnahme geworden ist. Er unterscheidet dabei zwei Arten der politisch bedeutungsvoll werdenden Religion, das Evangelikalen-Modell (mißraten) und das Martin-Luther-King-Modell (nachahmenswert). Mit dieser Sonderung des guten vom gefährlichen Amerika ist die Bahn frei für allerheftigste Verurteilungen der gegenwärtigen amerikanischen Politik. Bahr macht das, gelernt ist gelernt, guten Gewissens und mit alttestamentarischer Schärfe. Er meint einen "neuen Messiaswahn des Präsidenten", einen "atemberaubend sektiererisch begründeten Allmachtswahn" Amerikas diagnostizieren zu können. Beides führe in den weltpolitischen Abgrund, weshalb Deutschland sich von der "verflixten deutschen Dankbarkeit" gegenüber den Vereinigten Staaten lossagen müßte. Bahr will die deutsche Politik auf den deutschen Weg bringen, der von Amerika wegführt, jedenfalls von dem Amerika, für das George W. Bush steht: "Erstmals dominiert eine totalitäre Denkfigur das Weltbild demokratisch gewählter Machthaber." Allerdings unterscheiden sich die "deutschen Alternativen" der beiden Bahrs in wesentlichen Punkten voneinander. Während der sozialdemokratische elder statesman den Deutschen klarmachen möchte, daß Machtpolitik und selbstbewußtes weltpolitisches Auftreten auch für die Bundesrepublik normal sind, neigt der Theologe einem auf dem Kompost friedenspolitischer Ideen der frühen Jahre angesiedelten Programm entschiedener Verweigerung aller machtpolitischen Aktionen zu. Dieses Programm gipfelt im Vorschlag eines "europäischen Aufbaudienstes", der an die Stelle von Wehr- und Zivildienst treten soll. Das wirkt nach all den bombastischen Verurteilungen Amerikas als Anti-Klimax. Es wird ein papierenes Vermächtnis des Autors bleiben.
Die vielen Bush-Invektiven in den Büchern seiner amerikanischen und europäischen Kritiker (von arabischen ganz zu schweigen) wiederholen sich in ermüdendem Rhythmus. Dabei fällt auf, daß die Kritiker, oft sogar direkt hintereinander, erst die Ahnungslosigkeit und Unwissenheit, kurz die Dummheit des Präsidenten aufs Korn nehmen und dann die Raffinesse, mit der er "sein Land und die Welt betrogen" haben soll. Mal sind seine christlichen Grundüberzeugungen Ziel von Hohn und Spott, mal der machiavellistische Politikstil seiner Administration.
Wer sich ohne Schaum vorm Mund über die Politik Bushs, über seine Herkunft und über das Netzwerk von politischen und wirtschaftlichen Beziehungen des amerikanischen Establishments unterrichten will, greift am besten zur in kühlem Ton abgefaßten Bush-Familien-Biographie des Journalisten Robert von Rimscha. Sein Buch ist alles in allem ein hervorragend geglückter Versuch, die für viele Europäer so fremdartige Welt des George W. Bush verständlich zu machen. Er will nicht indoktrinieren und missionieren, was eine bei Bush-Kritikern mindestens ebenso verbreitete Haltung ist wie bei kritiklosen Bush-Anhängern. Rimscha bietet demgegenüber eine Menge Hintergrundinformationen zum Aufstieg der Familie Bush (seit dem Ersten Weltkrieg, parallel zu den Kennedys) und zur Bedeutung von elitären Bildungseinrichtungen für die sozialen Oberschichten. Die Karriere von Bush sen. wird in ihren wichtigsten Etappen ebenso geschildert wie die sozialen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts. Mit diesem Buch fällt es leichter, sich ein fundierteres Bild von der Politik des jetzigen Präsidenten zu machen, von ihren Motiven und ihren Zielen. Vielleicht braucht man das ja noch in den nächsten vier Jahren.
WILFRIED VON BREDOW
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hervorragend geglückt findet Rezensent Wilfried von Bredow diesen Versuch, "die für viele Europäer so fremdartige Welt des George W. Bush" verständlich zu machen. Ohne den üblichen Schaum vor dem Mund unterrichte Robert von Rimscha über die Herkunft von Bush jr. und über das Netzwerk von politischen und wirtschaftlichen Beziehungen des amerikanischen Establishments. Die Karriere von Bush sen. sei in ihren wichtigsten Etappen ebenso geschildert, wie die sozialen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen der amerikanischen Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts. Die in kühlem Ton verfasste Familienbiografie biete insgesamt eine Menge Hintergrundinformationen zum Aufstieg der Familie Bush seit dem ersten Weltkrieg und zur Bedeutung von elitären Bildungseinrichtungen für die amerikanische Oberschicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wer die Bushs versteht, versteht Amerika
Die Präsidentschaftswahl in den USA steht vor der Tür. Obwohl die Macht des George W. Bush zu wanken droht, ist seine Wiederwahl nicht ausgeschlossen. USA-Kenner Robert von Rimscha erklärt, was den Deutschen Rätsel aufgibt: die Bushs und ihre Attraktivität für die Amerikaner.
"George W. Bush steigt vorzeitig in den Wahlkampf ein", meldete die FTD am 24. Februar 2004. Seit Januar sinken Bushs Umfragewerte beträchtlich, doch seine "Chancen für eine erfolgreiche Gegenoffensive sind nicht so schlecht, wie einige Umfragen vermuten lassen", so die FTD. Zwar liegt landesweit John Kerry bei Wählerbefragungen vorn, doch in jenen Bundesstaaten, die Bush bei der Wahl 2000 gewann, liegt er mit zwölf Prozent vor Kerry. "Um Präsident zu bleiben, reicht es für Bush, im November die gleichen Staaten wie vor vier Jahren zu gewinnen", so die Analyse der FTD. Wie schon im Januar 2001, als Bush sein Amt antrat, blickt Europa verblüfft über den Atlantik. Für viele Europäer gilt er als ein Mann, der mit einem seltenen Minimum an Erfahrung und Einblick ins mächtigste Amt der Welt gelangte. Was macht George W. Bush für die Amerikaner wählbar?
Robert von Rimscha blickt hinter die Kulissen der amerikanischen Politik und weckt Verständnis für Zusammenhänge, die aus europäischer Sicht oft nur schwer zu verstehen sind. Er beleuchtet die Zugehörigkeit der Familie Bush zur Geldaristokratie und ihren Aufstieg durch ein dichtes Netz geschäftlicher Verflechtungen und sozialer Elite-Zirkel. Dabei wird deutlich, wie tief die Bushs in der politischen Landschaft der USA verwurzelt sind. Jenseits des populären Bush-Bashings liefert der Autor eine differenzierte Analyse der Macht- und Familienstrukturen der Bushs im Kontext des amerikanischen Selbstverständnisses. Er erläutert die Hintergründe für eine Politik, die viel mit Öldollars, Todesstrafe, Abtreibungsgegnerschaft und dem sturen Verteidigen des Rechts auf Waffenbesitz zu tun hat.
Robert von Rimscha zeigt, dass die weitverbreitete Haltung vieler Kritiker und Spötter, Bush nicht ernst zu nehmen, verfehlt ist. Die Bushs repräsentieren ein republikanisches Amerika, dem sie sich mindestens so sehr anpassen, wie sie es prägen. Beide, die Bushs wie ihr Amerika, werden populistischer, religiöser, konservativer. Sein neues Buch liefert fundierte Antworten auf die Frage, wie die Bushs, und damit auch die USA funktionieren.
(Verlagsrezension)
Die Präsidentschaftswahl in den USA steht vor der Tür. Obwohl die Macht des George W. Bush zu wanken droht, ist seine Wiederwahl nicht ausgeschlossen. USA-Kenner Robert von Rimscha erklärt, was den Deutschen Rätsel aufgibt: die Bushs und ihre Attraktivität für die Amerikaner.
"George W. Bush steigt vorzeitig in den Wahlkampf ein", meldete die FTD am 24. Februar 2004. Seit Januar sinken Bushs Umfragewerte beträchtlich, doch seine "Chancen für eine erfolgreiche Gegenoffensive sind nicht so schlecht, wie einige Umfragen vermuten lassen", so die FTD. Zwar liegt landesweit John Kerry bei Wählerbefragungen vorn, doch in jenen Bundesstaaten, die Bush bei der Wahl 2000 gewann, liegt er mit zwölf Prozent vor Kerry. "Um Präsident zu bleiben, reicht es für Bush, im November die gleichen Staaten wie vor vier Jahren zu gewinnen", so die Analyse der FTD. Wie schon im Januar 2001, als Bush sein Amt antrat, blickt Europa verblüfft über den Atlantik. Für viele Europäer gilt er als ein Mann, der mit einem seltenen Minimum an Erfahrung und Einblick ins mächtigste Amt der Welt gelangte. Was macht George W. Bush für die Amerikaner wählbar?
Robert von Rimscha blickt hinter die Kulissen der amerikanischen Politik und weckt Verständnis für Zusammenhänge, die aus europäischer Sicht oft nur schwer zu verstehen sind. Er beleuchtet die Zugehörigkeit der Familie Bush zur Geldaristokratie und ihren Aufstieg durch ein dichtes Netz geschäftlicher Verflechtungen und sozialer Elite-Zirkel. Dabei wird deutlich, wie tief die Bushs in der politischen Landschaft der USA verwurzelt sind. Jenseits des populären Bush-Bashings liefert der Autor eine differenzierte Analyse der Macht- und Familienstrukturen der Bushs im Kontext des amerikanischen Selbstverständnisses. Er erläutert die Hintergründe für eine Politik, die viel mit Öldollars, Todesstrafe, Abtreibungsgegnerschaft und dem sturen Verteidigen des Rechts auf Waffenbesitz zu tun hat.
Robert von Rimscha zeigt, dass die weitverbreitete Haltung vieler Kritiker und Spötter, Bush nicht ernst zu nehmen, verfehlt ist. Die Bushs repräsentieren ein republikanisches Amerika, dem sie sich mindestens so sehr anpassen, wie sie es prägen. Beide, die Bushs wie ihr Amerika, werden populistischer, religiöser, konservativer. Sein neues Buch liefert fundierte Antworten auf die Frage, wie die Bushs, und damit auch die USA funktionieren.
(Verlagsrezension)