Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Sonstige Staaten, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: In den westlichen Ländern ist die Wahrnehmung der "Union Myanmar" (ehemals "Birma") vor allem durch die Berichterstattung in den Medien bestimmt. Die blutige Unterdrückung der Mönchsproteste und das Verhalten Myanmars nach dem katastrophalen Zyklon Nargis sorgten im Jahr 2008 für negative Schlagzeilen. Ein Blick auf die Landkarte jedoch genügt, um sich auch der geopolitischen Bedeutung Myanmars in der Region Südostasien gewahr zu werden. Da die beiden aufstrebenden Großmächte Indien und China an ihrer direkten Grenze durch das höchste Gebirge der Welt getrennt werden, ist Myanmar aufgrund seiner geographischen Lage seit jeher ein prädestiniertes Bindeglied zwischen diesen beiden Kulturkreisen. Das macht Myanmar zwangsläufig zum Objekt regionaler Begehrlichkeiten. Bezieht man die militärisch wie ökonomisch omnipräsente Weltmacht USA mit ein, so lässt sich der geopolitische Rahmen sogar noch weiter spannen. Aufgrund dieser Situation lohnt es sich das Verhalten Myanmars im internationalen System zu betrachten, wobei in dieser Arbeit das Verhältnis zum großen Nachbarn China im Fokus steht. Wie lässt sich also die China-Politik Myanmars vor dem Hintergrund des chinesischen Machtzuwachses der letzten zwei Jahrzehnte erklären? Zur Beantwortung dieser Frage orientiert sich diese Arbeit an der Theorie des strukturellen Realismus nach Kenneth N. Waltz. In diesem Zusammenhang wird die These aufgestellt, dass Myanmar im betreffenden Zeitraum eine Politik des bandwagoning, also der Anlehnung betrieben hat. Um diese Arbeitsthese zu prüfen, werden zunächst die wesentlichen Aussagen der Theorie, inklusive der relevanten Begrifflichkeiten, dargelegt und entsprechende Annahmen für das Verhalten Myanmars abgeleitet. Danach werden die jeweiligen theoretischen Verhaltensoptionen vor dem Hintergrund der gegebenen Bedingungen mit dem tatsächlichen Geschehen verglichen und so empirisch überprüft. Ziel ist die begründete und nachvollziehbare Klassifizierung der China-Politik Myanmars. Abschließend wird noch auf einige Erklärungsschwierigkeiten der ausgewählten Theorie eingegangen. Für diese Arbeit wurden Entwicklungen bis zum 12. Juni 2010 berücksichtigt.
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