China blickt auf etwa 9.000 Jahre Zivilisation zurück, davon sind fast 4.000 Jahre durch Schrift-zeugnisse belegt. Die Geschichte der chinesischen Literatur, die bislang umfassendste Darstellung der etwa 3.000-jährigen chinesischen Literaturgeschichte, stellt jedes literarische Genre in seiner historischen Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart vor. Namhafte Fachgelehrte entwerfen ein Panorama der längsten lebendigen literarischen Tradition der Menschheit. Sieben Bände widmen sich einzelnen Gattungen - eine Bibliographie zur chinesischen Literatur in deutscher Sprache, ein Biographisches Handbuch chinesischer Schriftsteller und ein Registerband schließen das Werk ab. Interview mit Wolfgang Kubin zum Abschluss der Reihe https://blog.degruyter.com/chinesische-literatur-war-schon-immer-weltliteratur-ein-interview-mit-wolfgang-kubin
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Rezensentin Irmy Schweiger ist offensichtlich beeindruckt von der Leichtigkeit und dem Scharfblick, mit denen Wolfgang Kubin in dem ersten Band seiner zehnbändigen chinesischen Literaturgeschichte zweitausend Jahre chinesischer Dichtkunst durchschreitet, "auf mitunter unkonventionellen Wegen". Denn Kubin stelle den Quellentext in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen, fern von jeder enzyklopädischen Perspektive. Ausgehend vom internationalen Forschungsstand, spinne er seine Überlegungen weiter, ohne einengendes "Theoriekorsett" und ständig bemüht, den Blick nicht starr werden zu lassen. So eröffne er den Diskurs aufs Neue, "unaufdringlich" und mit einer "intellektuellen und sprachlichen Geschmeidigkeit", die die Rezensentin verblüfft. Durch Kubins Blick offenbare sich dem Leser die chinesische Dichtung als "Seelenlandschaft der chinesischen Intelligenz", als "kollektives Gedächtnis einer Kultur", die sich um drei "wesentliche" Aspekte spanne: die enge Verknüpfung zwischen Dichtung, Religion und Herrscher, die Melancholie der Gottesabwesenheit und die "Subjektivität im modernen Sinne", die im Konflikt mit dem Kollektiv stehe. Als Motto zu Kubins kaleidoskopisch abgewogener Studie schlägt die begeisterte Rezensentin schließlich ein Zitat des Dichters Su Dongpo vor: "Von der Seite ist der Lu Shan eine Kette, vom Rand ein Gipfel, / von weit, von nah, von oben, von unten - stets ist er ein anderer. / Sein wahres Gesicht kenne ich nicht, / Denn ich weile mitten unter ihm."
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Mit dem Handwerkszeug des Philologen, der Leidenschaft des Literaten und dem Weitblick des Universalisten breitet Kubin die chinesische Dichtkunst als Seelenlandschaft der chinesischen Intelligenz, als kollektives Gedächtnis einer Kultur aus." (Neue Zürcher Zeitung, Nr. 96, 26./27. 4. 2003) "Der vorliegende Band ist ein Meisterwerk, das den neuesten Stand der deutschsprachigen Sinologie vertritt und damit der künftigen Forschung nützlich sein wird." (Zeitschrift für Kulturaustausch, Regensburg, Nr. 4, 2003) "Alles in allem ist Wolfgang Kubins "Die chinesische Dichtkunst" ein in seiner Art beeindruckendes Werk, das unser Sachwissen über die chinesische Dichtkunst mit einem Schlag auf den neuesten Stand gebracht und nachkommenden Werken neue Maßstäbe gesetzt hat. Von nun an können wir unsere Auseinandersetzung mit der chinesischen Dichtkunst von diesem Werk aus in Angriff nehmen." (NOAG. Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Hamburg, Nr. 1/2, 2003)