Während die Forschung zur Spätantike in der Regel einzelne Texte und Autoren ins Zentrum stellt, welche die Geistesgeschichte dieser Zeit entscheidend beeinflussten, untersuchen hier einundzwanzig Forscherinnen und Forscher das Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren, die im 4. und 5. Jahrhundert im römischen Reich einerseits von Institutionen und andererseits von einzelnen Persönlichkeiten ausgingen. Durch die Kopräsenz verschiedener Personen, die Koinzidenz von Ereignissen und die Koexistenz von Institutionen prägten sich theologische und philosophische Positionen und Lehrsysteme aus, die die weitere Entwicklung der abendländischen Geistes- und Institutionengeschichte wesentlich beeinflussten. Im Sinn der vom ,New Historicism' angeregten Forschungsperspektive wird versucht, Texte unterschiedlichster Konvenienz - neben der so genannten ,Höhenkammliteratur' auch Briefe, Predigten, Konzilsakten - als Dokumentationen philosophisch-theologischer Verhandlungen in ihrem historischenKontext zu analysieren und zu verstehen.
"Ein solides Produkt souveräner Herausgebertätigkeit. [...] Ein in mannigfachen Detailfragen aufschlußreiches und anregendes Buch [...], das Vielfalt und Intensität des Interesses an einer Spätantike dokumentiert, in der Augustinus im Fokus steht." Franz Xaver Risch Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 14, 2011