Der Wettbewerb im Baubereich wird immer härter. Zudem wünschen private und öffentliche Auftraggeber die "schlüsselfertige Erstellung" eines Objekts zu garantierten Preisen und Terminen. Angesichts rückläufiger und qualitativ veränderter Nachfrage muss die mittelständische Bauwirtschaft neue Wege gehen, um sich gegen Großanbieter und Generalunternehmer zu behaupten. Ein geeignetes Instrument ist die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft, vor allem einer Dach-Arbeitsgemeinschaft (Dach-ARGE), denn der Zusammenschluss von Unternehmen unterschiedlicher Fachrichtungen eröffnet mittelständischen Firmen die Möglichkeit, auch große Bauvorhaben zu akquirieren, ohne ihre natürlichen Vorteile, vor allem Flexibilität und Individualität, aufzugeben. Wichtige Erfolgsfaktoren sind Kooperationsbereitschaft und Wissen über die komplizierten rechtlichen und organisatorischen Besonderheiten. Die Autoren präsentieren die zentralen Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung der Dach-ARGE BMWi-Erweiterungsbau, in der sich neun Unternehmen zusammenschlossen. Die Firmen bewarben sich als Bietergemeinschaft an der europaweiten Ausschreibung, erhielten den Zuschlag und konnten ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Jeder Gesellschafter realisierte seinen Teil eigenverantwortlich und das Projekt wurde termingerecht übergeben. Anhand eines Beispiels aus der Praxis bietet die Studie Hilfestellung bei der Planung und Durchführung einer rechtlich und betriebswirtschaftlich anspruchsvollen Kooperationsform.
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