Briony, die Prinzessin aus Südmark, die auf der Flucht vor ihrem Vetter Hendon Tolly ist, hat sich am Hof von Syan zu erkennen gegeben. Briony hofft auf Unterstützung von König Enander, der sich jedoch Zeit lässt und nicht wirklich daran interessiert scheint. Das Wiederauftauchen von Briony spricht
sich jedoch schnell herum und schon bald ist Briony ihres Lebens auch in Syan nicht mehr sicher.…mehrBriony, die Prinzessin aus Südmark, die auf der Flucht vor ihrem Vetter Hendon Tolly ist, hat sich am Hof von Syan zu erkennen gegeben. Briony hofft auf Unterstützung von König Enander, der sich jedoch Zeit lässt und nicht wirklich daran interessiert scheint. Das Wiederauftauchen von Briony spricht sich jedoch schnell herum und schon bald ist Briony ihres Lebens auch in Syan nicht mehr sicher.
Brionys Zwillingsbruder Barrick befindet sich weiter hinter der Schattengrenze. Er hat von Gyir, dem Zwielichtler, der ihm hier zum Freund geworden ist, vor dessen Tod die Aufgabe übernommen, den Pakt des Spiegelglases zu erfüllen und einen kleinen Spiegle zum König der Qar zu bringen. Das Schattenland birgt jedoch schier unendliche Gefahren und ihm zur Seite steht nur ein sprechender Rabe mit unappetitlichen Essensgewohnheiten und einem schier unendlichen Schatz an alten Legenden.
Der wahnsinnige Autarch von Xis hat sich auf den Weg nach Südmark gemacht. In seinen Händen befindet sich König Olin, der rechtmäßige Herrscher der Südmark. Seine Pläne bedeuten das Ende von König Olin und auch das Ende der bisher bekannten Welt. Die Frage ist, ob Sulapis einfach absolut größenwahnsinnig oder doch genial ist.
Die Qar selbst halten die Belagerung der Südmarksburg aufrecht, durch den Pakt des Spiegelglases herrscht eine äußerst zerbrechliche Waffenruhe. Jedoch gibt es unter der Burg einige Geheimgänge der Funderlinge, die auch den Qar bekannt sind…
***Meine Meinung***
In diesen Band beginnen sich etliche Rätsel lösen, die von den Vorgängerbänden her im Raum standen. Auffallend sind die vielen Göttergeschichten und Legenden, die erzählt werden. Dem Leser wird klar, dass diese Götter wirklich existiert haben und viele der alten legenden wahr sind. So scheint der nun herrschende Krieg zwischen den Qar und den Menschen der Südmark nur eine Fortsetzung der alten Götterkriege zu sein. Und endlich erfährt man auch den Grund für den Angriff der Qar und was es mit dem geheimnisvollen Pakt des Spiegelglases auf sich hat.
Dadurch dass Shadowmarch eigentlich als Trilogie geplant war, der Autor aber beim Schreiben dieses Bandes entdeckte, dass die Geschichte für ein einzelnes Buch wohl zu lang werden würde, wurde das Buch einfach geteilt. So erkennt man bereits jetzt, welche Wendung im letzten Band wohl kommen mag. Dies gilt aber nur für einen Erzählstrang, das Schicksal von Barrick scheint entschieden. Dennoch bleibt es spannend, ist meine Vermutung wirklich richtig? Die verschiedenen Erzählstränge führen langsam wieder zusammen, zum großen Showdown, der in Südmark stattfinden wird.
Hat Tad Williams im letzten Band doch lang und breit vor sich hin geschwafelt ohne wirklich zu einem Ergebnis zu kommen, zieht hier die Spannung wieder mächtig an. Sehr gespannt habe ich den Weg der einzelnen Protagonisten verfolgt, zwischen denen immer hin und her gesprungen wird. Es treten immer wieder unvorhergesehene Wendungen auf, mit denen man niemals gerechnet hätte.
Die königlichen Zwillinge wachsen weiter mit ihren Aufgaben. Der Prinz Barrick versinkt nicht mehr in Selbstmitleid und schafft es, auch mal die Zähne zusammen zu beißen. Briony lernt, ihren Willen hinten an zu stellen und wandelt sich vom verzogenen Gör zur echten Königin, wenn sie sich auch in Liebesdingen nicht so recht entscheiden kann. Das war das einzig nervige, sie scheint in jeden Mann verliebt zu sein, der sie schärfer ansieht, weiß aber nicht recht was sie will.
Sehr interessant ist auch der Einblick in die Gedankenwelt der Qar, die bisher immer völlig unverständlich geblieben sind. Sie denken in völlig anderen Dimensionen als die Menschen, es ist aber sehr erholsam, sie nicht mehr als unberechenbare Größe sehen zu müssen, sondern endlich ihre wahren Ambitionen kennen zu lernen.
Dies ist wieder ein Tad Williams in gewohnter Qualität, den man vorbehaltlos weiter empfehlen kann.