Medienberichterstattungen befinden sich oft in einem Dilemma: einerseits sollten sie so genau und faktisch wie möglich sein, um unsere Welt zu spiegeln. Andererseits sind sie immer wegen der Mediengattung inhaltlich begrenzt oder für ihre Zielgruppe besondere angepasst. Aufgrund des komplexen und fremden Berichtsgegenstands ist der Wirtschaftsjournalismus über Ausland stets in diesem Dilemma geraten. Die Arbeit erforscht die Darstellung Chinas im Handelsblatt - die auflagenstärkste deutsche Wirtschafts- und Finanzzeitung - im Jahr 2007 und 2011. Nachzufragen ist, wie die Realität Chinas in den beiden Zeiträumen von der Zeitung konstruiert wurde. Mithilfe von Inhaltsanalyse wird es hervorgebracht, dass die Volksrepublik im Handelsblatt sehr positive Nationenimages gewonnen hatte, die im Zeitverlauf sich verbesserten - im Gegensatz zu den vergangenen Studienergebnissen über die Medienberichte über China in der allgemeinen deutschen Qualitätspresse, in der Stereotype und Klischees stets die Bilder Chinas als die Fremde bestätigten.