Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Konstanz (Fachbereich Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar König Rother, Sprache: Deutsch, Abstract: Thema der Hausarbeit wird die Art und Weise der Darstellung der Heiden im König Rother sein. Genauer ist dies vor allem deren König Ymelot und sein Sohn Basilistium, gleichzeitig die einzigen beiden namentlich erwähnten heidnischen Charaktere. Gefragt wird dabei nach der Sichtweise des Erzählers als Vertreter der frühen literarischen Welt im mittelalterlichen Zentraleuropa auf den Charakter der Menschen außerhalb seines Kulturkreises. Wie menschlich werden die ¿Ungläubigen¿ dargestellt, wie nahe an den ¿Christenmenschen¿ werden sie gesehen? Was wird mit ihnen assoziiert, welche Absichten unterstellt? Und vor allem: Welche Funktion nehmen sie in der Erzählung des König Rother ein? Welche unterschiedlichen erzählerischen Rollen spielt Ymelot als deren Vertreter im Text? Betrachtet werden vor allem die Teile des Textes, in denen die Heiden auch vorkommen. Nämlich für die Dauer der ersten Schlacht zwischen den Versen 2563 und 2816, sowie in Teilen der zweiten Brautfahrt mit der zweiten Schlacht in den Versen 3764 bis 4268. Ich unterteile meinen Text in drei Hauptteile. Zuerst gehe ich auf die Einführung Ymelots im König Rother ein. In ihr ist bereits sehr viel enthalten, und ich analysiere hier die mittelhochdeutschen Signalbegriffe ¿vreisam¿ und ¿vreislich¿. Im zweiten Teil zeige ich die Rollen auf, die die Heiden im Text spielen. Dabei gehe ich auch erstmals auf Rother und sein Gefolge ein, da der Text einen christlichen Blickwinkel hat. Zum Schluss beschäftige ich mich noch stärker auf die Umgangsweise der christlichen Protagonisten mit den Heiden. Als Stellvertreter der christlichen Welt im Text ist sie zur Beantwortung der Fragestellungen wichtig. Es soll so Aufschluss über die zeitgenössische Sichtweise des Autors im zwölften Jahrhundert auf die außereuropäischen Nichtchristen im Kontext der Kreuzzugzeit gegeben werden. Denn die Art und Weise, wie sie in den Erzählungen und Mythen der Christen jener Zeit wiedergegeben und narrativ benutzt werden, sagt auch viel über sie selbst aus.
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