Examensarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Didaktik, Note: 13 Punkte, Justus-Liebig-Universität Gießen, Veranstaltung: Geschichtsddaktik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematisierung des Nationalsozialismus ist nach wie vor einer der wichtigsten Bestandteile der politischen Bildungsarbeit. Schülerinnen und Schülern soll sowohl das Ausmaß der NS-Verbrechen als auch die politische Verantwortung, die aus der nationalsozialistischen Vergangenheit resultiert, vor Augen geführt werden. Ziel ist es schließlich, demokratische und mündige Staatsbürger heranzuziehen.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hat in den letzten vierzig Jahren nicht an Bedeutung verloren, wohl aber haben sich die politischen Absichten hinter ihr verändert. Nach dem Zusammenfall des NS-Regimes mussten beide deutschen Teilstaaten, die DDR und die Bundesrepublik, einen Weg finden, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten und aus ihrem Schatten zu
treten. War die Vergangenheitsbewältigung anfangs noch in allen Besatzungszonen bzw. beiden deutschen Staaten hauptsächlich auf die Entfernung der alten Eliten ausgerichtet, so entwickelten sich die DDR und die Bundesrepublik gegen Ende der fünfziger Jahre in entgegengesetzte Richtungen. Während in der DDR eine Externalisierung der Vergangenheitsbewältigung auf die BRD erfolgte, wurde die Kontinuitätsproblematik zum Dauerdiskurs im westdeutschen Teilstaat. Beide nutzten die NS-Vergangenheit, um das jeweilige neue System im Kontext des Ost-West-Konflikts zu legitimieren.
Die Darstellung des Nationalsozialismus im Schulgeschichtsbuch ist ein vielschichtiges Forschungsfeld und ließe sich auf die unterschiedlichsten Kulturkreise und Bildungsgänge hin untersuchen. Aufgrund der politischen Bedeutung, die der Vergangenheitsbewältigung im Geschichtsunterricht des geteilten Deutschlands zukam, befasst sich diese Arbeit mit der Schulbuchanalyse eines DDR-und eines BRD-Geschichtsbuches.
Auch hier ergibt sich wiederum ein weites Feld.Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im geteilten Deutschland verlief in mehreren Phasen und wurde stets von außen- sowie innenpolitischen Entwicklungen bestimmt.
Die sechziger Jahre standen insbesondere im Zeichen der deutsch-deutschen Auseinandersetzung. Zu keinem anderen Zeitpunkt wurde die Geschichte, besonders die NS-Vergangenheit, in solchem Maß als Legitimitätsgarant herangezogen. Hallstein-Doktrin und Mauerbau grenzten nicht nur die beiden deutschen Gesellschaften stärker voneinander ab, sondern spalteten auch das
Geschichtsbewusstsein und die Vergangenheitsbewältigung im geteilten Deutschland.[...]
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Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hat in den letzten vierzig Jahren nicht an Bedeutung verloren, wohl aber haben sich die politischen Absichten hinter ihr verändert. Nach dem Zusammenfall des NS-Regimes mussten beide deutschen Teilstaaten, die DDR und die Bundesrepublik, einen Weg finden, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten und aus ihrem Schatten zu
treten. War die Vergangenheitsbewältigung anfangs noch in allen Besatzungszonen bzw. beiden deutschen Staaten hauptsächlich auf die Entfernung der alten Eliten ausgerichtet, so entwickelten sich die DDR und die Bundesrepublik gegen Ende der fünfziger Jahre in entgegengesetzte Richtungen. Während in der DDR eine Externalisierung der Vergangenheitsbewältigung auf die BRD erfolgte, wurde die Kontinuitätsproblematik zum Dauerdiskurs im westdeutschen Teilstaat. Beide nutzten die NS-Vergangenheit, um das jeweilige neue System im Kontext des Ost-West-Konflikts zu legitimieren.
Die Darstellung des Nationalsozialismus im Schulgeschichtsbuch ist ein vielschichtiges Forschungsfeld und ließe sich auf die unterschiedlichsten Kulturkreise und Bildungsgänge hin untersuchen. Aufgrund der politischen Bedeutung, die der Vergangenheitsbewältigung im Geschichtsunterricht des geteilten Deutschlands zukam, befasst sich diese Arbeit mit der Schulbuchanalyse eines DDR-und eines BRD-Geschichtsbuches.
Auch hier ergibt sich wiederum ein weites Feld.Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im geteilten Deutschland verlief in mehreren Phasen und wurde stets von außen- sowie innenpolitischen Entwicklungen bestimmt.
Die sechziger Jahre standen insbesondere im Zeichen der deutsch-deutschen Auseinandersetzung. Zu keinem anderen Zeitpunkt wurde die Geschichte, besonders die NS-Vergangenheit, in solchem Maß als Legitimitätsgarant herangezogen. Hallstein-Doktrin und Mauerbau grenzten nicht nur die beiden deutschen Gesellschaften stärker voneinander ab, sondern spalteten auch das
Geschichtsbewusstsein und die Vergangenheitsbewältigung im geteilten Deutschland.[...]
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