Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Herr Herrmann weiß jetzt viel mehr über den Islam. Darüber ist er froh. 'Das, was ich anfangs über Muslime wusste, hatte ich von Karl May', sagt er. Dann hält er kurz inne und blickt flüchtig über die Schulter aus dem Fenster: 'Und da kommen die ja nicht besonders gut weg.'" Mit diesen Worten beginnt der Artikel "Ganz anders als bei Karl May" von Christoph Erhardt auf der Internetseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (zuletzt abgerufen am 08.03.2009) über Konflikte, die der Bau einer Moschee in Mannheim auslöste. Das Zitat verdeutlicht zweierlei. Zum einen, dass Karl May selbst heute, bald 100 Jahre nach seinem Tod, immer noch in den Köpfen der Menschen verankert ist - zumindest bei der heutigen Erwachsenengeneration. Außerdem wird hier ein Punkt angesprochen, über den sich auch gegenwärtig die Wissenschaft noch streitet -wie Karl Mays Islambild zu interpretieren ist. Zu welchen Ergebnissen man diesbezüglich gekommen ist, soll im abschließenden Kapitel dieser Arbeit näher erläutert werden. Grundlage ist Karl Mays Werk 'Durch die Wüste'. Es bildet den Auftakt zum so genannten Orientzyklus, einer Reihe von Abenteuerromanen, die im Osmanischen Reich spielen. Textgrundlage ist die Ausgabe letzter Hand von 1909, die, wie auch der gesamte Zyklus, idealerweise von der 1969 gegründeten Karl-May-Gesellschaft, die sich wissenschaftlich mit Leben und Werk Mays auseinandersetzt, im Internet zugänglich gemacht worden ist. Vorangestellt ist ein Kapitel, das die wichtigsten Stationen aus Mays Biographie kurz wiedergibt. Anschließend folgt eine kurze Einführung in den historischen Hintergrund der Entstehungszeit von 'Durch die Wüste'. Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung des Orients im Vergleich zum Okzident. Zunächst sollen die beiden wichtigsten Hauptfiguren, der Deutsche Kara Ben Nemsi und der Beduine Hadschi Halef Omar, einander gegenübergestellt werden. In den folgenden zwei Kapiteln wird näher auf die Beschreibung der verschiedenen Völker, die im Roman vorkommen, eingegangen - sowohl auf die orientalischen, als auch auf die europäischen. Zuletzt steht, wie bereits erwähnt, Mays Bild des Islam im Kontrast zum Christentum im Fokus. Dabei wird in allen Kapiteln auch immer wieder gefragt, wie sich die Wissenschaft zum betreffenden Thema äußert, um möglicherweise verschiedene Interpretationsansätze aufzuzeigen.
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