Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 28. Juli 1914, der Tag der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, ist in zweierlei Hinsicht ein bedeutsames Datum. Zum einen beginnt der Erste Weltkrieg, der zum Tod von Millionen Menschen führte und 25 Jahre später in einen noch katastrophaleren Krieg münden sollte. Zum anderen markiert er das den Abschluss dessen, was mit dem Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie von Hohenberg in Sarajevo begann und mit einem Ultimatum Wiens an Serbien und der österreich-ungarischen Kriegserklärung endete, nämlich den folgenschweren Endpunkt der sogenannten Julikrise.Hinsichtlich der Aufarbeitung der Vorkriegszeit wurden nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder neue Aspekte in die Auseinandersetzung miteinbezogen, sodass die Fragenach der Rolle der Presse in der Julikrise 1914 besonders in der neueren Forschung wieder Beachtung gefunden hat. Die Entscheidungen, wie mit der Krise umzugehen sei, wurden zweifelsohne in Parlamenten und Konferenzen entschieden, jedoch hatten Zeitungen die Möglichkeit durch Meinungen und die Auswahl ihrer Artikel zu beeinflussen und waren, und sind bis heute, somit ein wichtiger Faktor, vor allem für die Meinungsbildung in der Bevölkerung. Dies ist hinsichtlich der Julikrise unter anderem auch bezüglich der gegenseitigen Darstellung der europäischen Großmächte, Deutschland, Russland, Frankreich und Großbritannien interessant.Diese Arbeit soll genau diese Thematik aufgreifen. In Anbetracht der Vielzahl von Zeitungen, Quellen und Staaten, die analysiert werden können, wurden hierfür eine österreichische und eine deutsche Zeitung, das Wiener Fremdenblatt und die Norddeutsche Allgemeine Zeitung ausgewählt. Beide sind offiziöse Zeitungen, die also der regierenden Kraft in ihrem Staat sehr nahe standen. Da Russland und Frankreich bezüglich Deutschland und Österreich-Ungarn die entscheidenden Mächte waren, wurden diese für die Arbeit ausgewählt. Somit soll in dieser Arbeit untersucht werden, wie Russland und Frankreich im Fremdenblatt und in der NAZ während der Julikrise 1914 dargestellt werden und wo Gemeinsamkeiten und Differenzen in der Berichterstattung existieren. Der Analysezeitraum ist vom 29. Juli 1914, dem Tag nach dem Attentat auf Franz Ferdinand, bis zum Tag der Kriegserklärung, dem 28. Juli 1914, angesetzt. Die Reaktionen auf die Kriegserklärung sind nicht mehr Bestandteil dieser Arbeit.
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