Eine Frau, die nach den letzten Milchtüten in der »Milchsuppe« fi scht, geduldige Warteschlangen vor Geschäften, leere Verpackungen von Westmarken als Zimmerschmuck Jugendlicher, selbstbewusste Arbeiterinnen und überbordende Betriebsfeiern. Momente des DDRAlltags, die einem Großteil gar nicht und anderen nur in Erinnerungen geläufi g wären – gäbe es da nicht Fotografi nnen und Fotografen, die jahrzehntelang ihre Umgebung einfi ngen. Ihr serielles Arbeiten ist ein herausstechendes Merkmal ostdeutscher Fotografi e. Denn es ging ihren Schöpfern nicht allein um gelungene Einzelbilder, sondern vor allem um das künstlerische Erfassen und Dokumentieren gesellschaftlicher Zustände und Entwicklungen in der DDR. Wie kaum ein anderes Medium übermittelt diese Fotografi e damit Innenansichten aus dem, nun schon 35 Jahre verschwundenen Land: Schöne und weniger schöne, laute und leise, anklagende und Hoff nung verbreitende – immer dabei den Menschen in der DDR zugewandt. Diese Fotografi en sind dank ihrer künstlerischen Qualität einzigartige sinnliche Erlebnisräume, die eine immer weiter fortrückende Vergangenheit wahrnehmen lassen. Es ist »Fotografi e gegen das Verschwinden« (Christian Borchert) wie auch des mahnenden Erinnerns, »als visueller Teil der Geschichtsschreibung« (Jürgen Nagel).
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