Ein sachlicher, unemotionaler Blick auf 40 Jahre DDR-Geschichte war lange Zeit nur schwer möglich. Inzwischen ist aber etwas Ruhe und Gelassenheit eingekehrt, und mit ihnen auch Objektivität. Unter dieser Prämisse versammelt der vorliegenden Band namhafte DDR-Wissenschaftler, die einzelne Aspekte von Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kunst der DDR beleuchten. Sie beschreiben die Ausgangsbedingungen des gesellschaftlichen Teilsystems, welche systemeigenen Zielsetzungen es gab und wieweit im historischen Gegenwind dann Revisionen, Variationen oder Pervertierungen erfolgten. Dabei bleibt stets die Lebenswelt der normalen DDR-Bürger Mittelpunkt. Die Frage nach System oder Geschichte als Ursache des letztendlichen Scheiterns wird in allen Beiträgen gestellt; simple teleologische Antworten und abschließende Urteile werden gemieden. Der Sammelband bietet mit der Zusammenschau einzelner Gesellschaftsbereiche ohne emotionalen Beigeschmack eine wirkliche Ergänzung der umfassenden Einzeluntersuchungen.