In nicht allzu ferner Zukunft entschließt sich die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, die zugewanderten Teile ihrer nun vollständig genetisch decodierten Bevölkerung zurück in die Welt zu schicken. Es ist der bemerkenswerte Versuch, eine Gesellschaft wiederherzustellen, wie sie vor der verheerenden Eroberung des amerikanischen Kontinents durch europäische Einwanderer herrschte. Also ziehen bald Konvois von "Rückwanderern" nach Europa, obwohl seit Jahrzehnten kein Kontakt mehr zu dem schrulligen Erdteil jenseits des Atlantiks besteht. Denn Europa hat sich eingeigelt und will vom Rest der Welt schon lange nichts mehr wissen, als plötzlich amerikanische Flüchtlingsboote die französische Küste erreichen... In Die Dekolonisierung Amerikas erzählt Steffen Zillig eine fiktive Zukunft aus kleinteilig collagierten Versatzstücken der Populärkultur. Dafür kombiniert er Ausschnitte aus alten und neuen Abenteuercomics mit verwaschenen Fotografien aus dem Internet. Dazwischen entspinnt sich eine Sozialfantasie, deren abenteuerliche Verwerfungen und Konfliktlinien denen der Gegenwart verblüffend ähnlich werden. Steffen Zillig macht Kunst. Mit Kolleginnen und Kollegen betreibt er den Briefing Room in Brüssel und gibt das Künstlermagazin Intercity heraus. Er arbeitet in Hamburg und ist Mitglied einer Gewerkschaft.
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