Nie war es schwerer, gesellschaftliche Entwicklungen vorauszusehen als heute. Die demokratischen Regierungsformen sind immensen Veränderungen und Spannungen ausgesetzt. Immer mehr Länder, die sich heute Demokratien nennen, werden längst von erprobten Wahloligarchien ohne gesellschaftliche Basis regiert. Es sind zugespitzt formuliert: demokratische Fürstenherrschaften. Danilo Zolo bezweifelt, daß das Modell der unmittelbaren Demokratie in den entwickelteren Gesellschaften noch irgendeine Aktualität besitzt. Er warnt die Demokratien vor dem Zusammenbruch und empfiehlt eine "Rekonstruktion" der demokratischen Theorie, die aus den Traditionen des kontinentalen politischen Realismus von Machiavelli bis Luhmann schöpft. Zolos faszinierendes Buch wendet sich an alle, die mehr sein wollen als bloße Zaungäste des politischen Geschehens.