In seinem neuen Werk verbindet Stierlin seine historischen Erfahrungen aus der Zeit der Nazidiktatur mit der gerade entstehenden westdeutschen Demokratie sowie der amerikanischen Kultur zu einer Zeitreise durch seine professionelle Vergangenheit. Er beleuchtet, wie die in einem Land vorherrschende psychotherapeutische Kultur immer mit der jeweiligen Gesellschaftsform zusammenhängt. Viele psychotherapeutische Richtungen sind traditionell eher undemokratisch organisiert, bauen auf einem Machtgefälle auf und festigen hierarchische Strukturen. Seit 1955 hat Stierlin erleben können, wie liberales…mehr
In seinem neuen Werk verbindet Stierlin seine historischen Erfahrungen aus der Zeit der Nazidiktatur mit der gerade entstehenden westdeutschen Demokratie sowie der amerikanischen Kultur zu einer Zeitreise durch seine professionelle Vergangenheit. Er beleuchtet, wie die in einem Land vorherrschende psychotherapeutische Kultur immer mit der jeweiligen Gesellschaftsform zusammenhängt. Viele psychotherapeutische Richtungen sind traditionell eher undemokratisch organisiert, bauen auf einem Machtgefälle auf und festigen hierarchische Strukturen. Seit 1955 hat Stierlin erleben können, wie liberales Denken in den USA enorme Kräfte freisetzte; psychotherapeutische Strömungen blühten im Klima von Toleranz und auch Konkurrenz auf. Er schildert den Aufbruch weg von der Anstalts- und Einsperrpsychiatrie hin zu modernen Ansätzen des Verstehens und der Selbsthilfe. Nicht zuletzt trug das systemische Denken zu einer Demokratisierung der therapeutischen Landschaft bei, indem neue Möglichkeiten des Deutens, der Diagnostik und der Therapie erschlossen wurden. Es bleibt die Frage: Sind demokratische Vorgehensweisen in der Therapie anderen in allen Fällen vorzuziehen?
Eine Bilanzierung der bisherigen und ein Ausblick auf künftige Entwicklungen der therapeutischen Praxis machen dieses Werk für Ärzte und Psychotherapeuten, für Erzieher, Sozialarbeiter und Eheberater lesenswert.
Helm Stierlin Prof. Dr. med. et phil., Psychoanalytiker und Familientherapeut. War von 1974 bis 1991 Ärztlicher Direktor der Abteilung für psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie der Universität Heidelberg. Er verfasste über 200 wissenschaftliche Artikel und zwölf Bücher, die in zehn Sprachen übersetzt worden sind.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Vorwort I. Was läßt sich unter einer demokratischen Kultur verstehen? Anstöße zum Nachdenken Das antike Athen: Vorbild für eine demokratische Kultur? Philosophen als Ermöglicher und Gefährder einer demokratischen Kultur Demokratische Kultur: Ausdruck und Folge einer Familienkultur? Fragen mit Blick auf die Geschichte Beginnende Blüte und Untergang einer deutschen demokratischen Kultur Zur Rolle der Psychotherapeuten in Nazi-Deutschland II Beziehungen und Psychotherapien im Wandel Gemeinsamkeiten zwischen der frühen athenischen und der heutigen deutschen Demokratie? Weiche versus harte Realität: Eine Leitunterscheidung Aspekte weicher Realität im Lichte systemisch-therapeutischer Praxis Zur Bedeutung des "Reframing" III. Zum Aufbruch in der Psychoszene Ansätze zu einer vergleichenden Analyse der Therapierichtungen Vorwiegend gegenwartsbezogene Verstehens- und Therapieansätze Vorwiegend vergangenheitsbezogene Ansätze Vorwiegend zukunftsorientierte Verstehens- und Therapieansätze IV. Bezogene Individuation Was ist darunter zu verstehen? "Individuation mit" und "Individuation gegen" Bezogene Individuation als Ausdruck und Folge einer demokratischen Kultur Problemfeld "Gerechtigkeit" Zur Bedeutung klarer Kommunikation V. Inneres Parlament - Innere Demokratie Vom Nutzen eines Bildes Freud im Vergleich Anforderungen an ein systemisch konzipiertes Ich Typische Störungen und Blockaden des inneren Parlamentes Herausforderungen an ein autonomes Ich Leitvorstellung Wohlbefinden Der Blick auf "Verknotungen" Zur Beziehung zwischen Ich und Körper Zur Beziehung zwischen Ich und Zugehörigkeitssystem Zum Delegationsszenario VI. Familientherapie und/oder Einzeltherapie? Die Herausforderung Zwei Ansätze Ein Fallbeispiel Zur Anliegens- und Auftragsklärung Wohlwollende Neutralität Aufgeschlossenheit für Auswirkungen Auswirkungsorientiertes zirkuläres Fragen Familientherapie in der Einzeltherapie? VII. Fragen zu Psychose und demokratischer Kultur Westliche Psychiatrie im Wandel Psychose als Krankheit: Ein historischer Rückblick Zur Psychiatrieszene im Nachkriegsdeutschland Zur Psychiatrieszene in den USA Vorbild Frieda Fromm-Reichmann Trendsetter Chestnut Lodge Anstöße zum Umdenken Zugehörigkeitssystem Familie Von den Forschungen der Lidz-Gruppe zu denen von Wynne und Singer VIII. Das Heidelberger Psychosen-Projekt Die richtungweisenden Fragen Drei Projektphasen und drei Zeitperspektiven Zwei idealtypische Konfliktszenarien Konstruktives Konfliktmanagement in einer demokratischen Beziehungskultur Unterschiedliche Strategien der Konfliktvermeidung Unterschiedliche Wertsysteme, die mit unterschiedlichen Affekten einhergehen Zur Bedeutung des inneren Parlamentes in einer demokratischen Beziehungs- und Psychotherapiekultur Wie und wann läßt sich psychotischem Verhalten Sinn abgewinnen? Ein durch die modernen Systemwissenschaften geprägter Ansatz Doppelte Dissoziation Was führt zur Exkommunikation? Wege aus der Exkommunikation Zum therapeutischen "Splitting" Chancen und Probleme einer "Externalisierung" Der Psychotherapeut als Ordnungsinstanz Anstöße zu Eigenaktivität Zur Problematik des Begriffs "Geisteskrankheit" Noch einmal: Chancen und Gefahren einer Demokratisierung der Arzt-Klient-Beziehung IX. Neuere Entwicklungen Psychosen-Seminare Mehr Fragen Schlußbemerkung Bibliographie Anmerkungen Personenregister
Aus dem Inhalt: Vorwort I. Was läßt sich unter einer demokratischen Kultur verstehen? Anstöße zum Nachdenken Das antike Athen: Vorbild für eine demokratische Kultur? Philosophen als Ermöglicher und Gefährder einer demokratischen Kultur Demokratische Kultur: Ausdruck und Folge einer Familienkultur? Fragen mit Blick auf die Geschichte Beginnende Blüte und Untergang einer deutschen demokratischen Kultur Zur Rolle der Psychotherapeuten in Nazi-Deutschland II Beziehungen und Psychotherapien im Wandel Gemeinsamkeiten zwischen der frühen athenischen und der heutigen deutschen Demokratie? Weiche versus harte Realität: Eine Leitunterscheidung Aspekte weicher Realität im Lichte systemisch-therapeutischer Praxis Zur Bedeutung des "Reframing" III. Zum Aufbruch in der Psychoszene Ansätze zu einer vergleichenden Analyse der Therapierichtungen Vorwiegend gegenwartsbezogene Verstehens- und Therapieansätze Vorwiegend vergangenheitsbezogene Ansätze Vorwiegend zukunftsorientierte Verstehens- und Therapieansätze IV. Bezogene Individuation Was ist darunter zu verstehen? "Individuation mit" und "Individuation gegen" Bezogene Individuation als Ausdruck und Folge einer demokratischen Kultur Problemfeld "Gerechtigkeit" Zur Bedeutung klarer Kommunikation V. Inneres Parlament - Innere Demokratie Vom Nutzen eines Bildes Freud im Vergleich Anforderungen an ein systemisch konzipiertes Ich Typische Störungen und Blockaden des inneren Parlamentes Herausforderungen an ein autonomes Ich Leitvorstellung Wohlbefinden Der Blick auf "Verknotungen" Zur Beziehung zwischen Ich und Körper Zur Beziehung zwischen Ich und Zugehörigkeitssystem Zum Delegationsszenario VI. Familientherapie und/oder Einzeltherapie? Die Herausforderung Zwei Ansätze Ein Fallbeispiel Zur Anliegens- und Auftragsklärung Wohlwollende Neutralität Aufgeschlossenheit für Auswirkungen Auswirkungsorientiertes zirkuläres Fragen Familientherapie in der Einzeltherapie? VII. Fragen zu Psychose und demokratischer Kultur Westliche Psychiatrie im Wandel Psychose als Krankheit: Ein historischer Rückblick Zur Psychiatrieszene im Nachkriegsdeutschland Zur Psychiatrieszene in den USA Vorbild Frieda Fromm-Reichmann Trendsetter Chestnut Lodge Anstöße zum Umdenken Zugehörigkeitssystem Familie Von den Forschungen der Lidz-Gruppe zu denen von Wynne und Singer VIII. Das Heidelberger Psychosen-Projekt Die richtungweisenden Fragen Drei Projektphasen und drei Zeitperspektiven Zwei idealtypische Konfliktszenarien Konstruktives Konfliktmanagement in einer demokratischen Beziehungskultur Unterschiedliche Strategien der Konfliktvermeidung Unterschiedliche Wertsysteme, die mit unterschiedlichen Affekten einhergehen Zur Bedeutung des inneren Parlamentes in einer demokratischen Beziehungs- und Psychotherapiekultur Wie und wann läßt sich psychotischem Verhalten Sinn abgewinnen? Ein durch die modernen Systemwissenschaften geprägter Ansatz Doppelte Dissoziation Was führt zur Exkommunikation? Wege aus der Exkommunikation Zum therapeutischen "Splitting" Chancen und Probleme einer "Externalisierung" Der Psychotherapeut als Ordnungsinstanz Anstöße zu Eigenaktivität Zur Problematik des Begriffs "Geisteskrankheit" Noch einmal: Chancen und Gefahren einer Demokratisierung der Arzt-Klient-Beziehung IX. Neuere Entwicklungen Psychosen-Seminare Mehr Fragen Schlußbemerkung Bibliographie Anmerkungen Personenregister
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