Wenn die Ostfront thematisiert wird, findet für gewöhnlich eine Assoziation mit Begriffen, Bildern und Namen statt, die sich auf den Zweiten Weltkrieg beziehen.
Dabei wird häufig vergessen, dass auch im Ersten Weltkrieg deutsche Soldaten weite Teile Osteuropas besetzten. Ab 1915 waren dies polnische Gebiete und vor allem Territorien der heutigen baltischen Staaten, Weißrusslands und der Ukraine, welche zum damaligen zaristischen Russland gehörten. Die militärischen Erfolge hatten eine Besatzung durch deutsche Truppen zur Folge, welche die dort eingesetzten Soldaten prägte und entscheidend zum Bild der Osteuropäer im Deutschen Reich beitrug.
Im Gegensatz zu den deutschen Landsern, die einen starren Stellungskrieg an der Westfront erlebten, hatten die Frontkämpfer im Osten andere Geschehnisse zu verarbeiten. Der an der Ostfront geführte Bewegungskrieg führte dazu, dass riesige Territorien besetzt werden mussten. An der Front oder auch in den besetzten Gebieten im Hinterland der Hauptkampflinie, waren die deutschen Truppen mit ihnen unbekannten Gegenden, weiten, endlos erscheinenden Landschaften und fremden Völkerschaften mit unterschiedlichsten Kulturen konfrontiert. Allerdings gab es auch eine Minderheit von etwa 113.000 Baltendeutschen. Die Kultur, Lebensweise und auch die deutsche Sprache dieser Deutschbalten waren keineswegs fremd für die deutschen Soldaten. Vor dem Krieg hatten nur wenige Deutsche direkte Erfahrungen mit ihrem unmittelbaren östlichen Nachbarn gesammelt. Der Osten war in keinster Weise mit industrialisierten und modernen Ländern wie Belgien oder Frankreich zu vergleichen. Die dortige Situation glich einem ungeordneten und primitiven Chaos, als welches es Liulevicius bezeichnet. Deutsche Ordnung, Disziplin und Arbeit sollten auf das Land samt seiner Bewohner übertragen werden. General Ludendorff etablierte dort deshalb den Militärstaat Ober Ost , um dieser Mission einen äußeren Rahmen zu geben. Infrastrukturelle Maßnahmen und Kulturprogramme sollten diese Territorien schließlich beherrschbar machen. Bemerkenswert an diesem Umstand ist jedoch, dass diese Besatzungszeit bisher kaum erforscht ist.
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Dabei wird häufig vergessen, dass auch im Ersten Weltkrieg deutsche Soldaten weite Teile Osteuropas besetzten. Ab 1915 waren dies polnische Gebiete und vor allem Territorien der heutigen baltischen Staaten, Weißrusslands und der Ukraine, welche zum damaligen zaristischen Russland gehörten. Die militärischen Erfolge hatten eine Besatzung durch deutsche Truppen zur Folge, welche die dort eingesetzten Soldaten prägte und entscheidend zum Bild der Osteuropäer im Deutschen Reich beitrug.
Im Gegensatz zu den deutschen Landsern, die einen starren Stellungskrieg an der Westfront erlebten, hatten die Frontkämpfer im Osten andere Geschehnisse zu verarbeiten. Der an der Ostfront geführte Bewegungskrieg führte dazu, dass riesige Territorien besetzt werden mussten. An der Front oder auch in den besetzten Gebieten im Hinterland der Hauptkampflinie, waren die deutschen Truppen mit ihnen unbekannten Gegenden, weiten, endlos erscheinenden Landschaften und fremden Völkerschaften mit unterschiedlichsten Kulturen konfrontiert. Allerdings gab es auch eine Minderheit von etwa 113.000 Baltendeutschen. Die Kultur, Lebensweise und auch die deutsche Sprache dieser Deutschbalten waren keineswegs fremd für die deutschen Soldaten. Vor dem Krieg hatten nur wenige Deutsche direkte Erfahrungen mit ihrem unmittelbaren östlichen Nachbarn gesammelt. Der Osten war in keinster Weise mit industrialisierten und modernen Ländern wie Belgien oder Frankreich zu vergleichen. Die dortige Situation glich einem ungeordneten und primitiven Chaos, als welches es Liulevicius bezeichnet. Deutsche Ordnung, Disziplin und Arbeit sollten auf das Land samt seiner Bewohner übertragen werden. General Ludendorff etablierte dort deshalb den Militärstaat Ober Ost , um dieser Mission einen äußeren Rahmen zu geben. Infrastrukturelle Maßnahmen und Kulturprogramme sollten diese Territorien schließlich beherrschbar machen. Bemerkenswert an diesem Umstand ist jedoch, dass diese Besatzungszeit bisher kaum erforscht ist.
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