Eine scharfe Polemik gegen eine deutsche "Normalität", die alles andere als normal ist: In seiner "Krankheitsgeschichte" Deutschlands vom 13. Jahrhundert bis heute führt Johannes Willms vor, daß gerade das deutsche Bedürfnis nach Normalität den Ursprung der "deutschen Krankheit" ausmacht: der tiefverwurzelten Angst vor und der Ablehnung gegen alles Fremde. Eine Geschichte der deutschen Mentalität, die viele bekannte Phänomene der Gegenwart auf neue Weise begreiflich macht.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Einen "skeptischen Beobachter des Heute" nennt Wilhelm von Sternburg den Autor. Und wenn der in seinem Essay auch "nichts wirklich Neues" zu berichten weiß, wie es in der Besprechung heißt, so zollt der Rezensent doch einem Mut Respekt, der "in diesen Zeiten der Anpassung ... von der selbst verschuldeten Unmündigkeit" spricht. Angetan zeigt sich Sternburg auch von der lakonischen und interessanten Art, mit der der Autor "die deutsche Krankheit" als die "Herrschaft des unbesiegbaren Kleinbürgertums" entlarvt. Von gelegentlichen "überflüssigen Details" abgesehen, findet es Sternburg "hübsch zu lesen", dass der "kleine Mann" nicht nur Opfer, "sondern in erheblichem Maße auch Täter" ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Willms hat ein scharfer Gespür für mentalitätsprägende Phänomene und entsprechende Beispiele (...) Solche Publikationen, das sei hier nachdrücklich angemerkt, sollte es mehr geben(...) Hier wünscht man Willms eine breite Leserschaft, wenn er aktuelle Kontroversen aufnimmt und mit spitzer Feder in die Luftblasen des Jargons der politischen Klasse sticht." Reinhard Kreissl Deutschlandradio 31.08.01 "Ein furioses Büchlein; spöttisch, leichtfüßig, höchst unterhaltsam - und alles andere als normal." Tillmann Bendikowski, Financial Times Deutschland, 25.01.02