Jahrzehntelang setzten sich Öffentlichkeit und akademische Welt in Italien mit der zum Vorbild stilisierten "deutschen Wissenschaft" auseinander. Universitätsstrukturen und wissenschaftliche Praktiken, Hochschulpolitik und innerfachliche Methodendiskurse wurden bewundert und eingehend untersucht. Die Studie von Francesco Marin geht Fragen der Rezeption und des Wissenstransfers nach, indem sie Ziele und Motive der vielseitigen Bezugnahme auf das deutsche Modell erforscht und institutionsgeschichtliche und prosopographische Aspekte miteinander verbindet. Am Beispiel der vielen in Deutschland ausgebildeten italienischen Akademiker in den Rechts- und Geisteswissenschaften, deren wissenschaftliche Laufbahn umfassend rekonstruiert wird, zeigt sich die Komplexität der Suche nach einem nationalen Weg zur Wissenschaft.
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