Andreas Leipolds Studie zur deutschen Seekriegsführung im Pazifik behandelt einen bisher wenig beachteten Kriegschauplatz des Ersten Weltkrieges. Im Rahmen der Weltpolitik des Deutschen Kaiserreiches waren seit Ende des 19. Jahrhunderts deutsche Kreuzer im Pazifik aktiv. Mit der Besetzung Tsingtaus im Jahre 1897 wurden diese Schiffe, ab 1898 als Kreuzergeschwader, zum Machtmittel des Deutschen Kaiserreiches im Fernen Osten. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges mussten sie sich jedoch einer Übermacht aus britischen, japanischen und französischen Schiffen beugen und den Pazifik in östlicher Richtung bis in den Atlantik verlassen. Auf ihrem Weg vernichteten sie ein britisches Geschwader und versanken im Gefecht mit britischen Einheiten bei den Falklandinseln.Leipolds Untersuchung widmet sich den Grundlagen des deutschen Kampfes in der Südsee, beschreibt die Fundamente der Versorgung mit Material und Nachrichten sowie das Spionagesystem des Deutschen Kaiserreiches im Pazifik und untersucht erstmals bisher nicht beachtete deutsche maritime Kriegsplanungen für den Pazifikraum. Über die Methode der Operationsgeschichte wird zudem die Fahrt des deutschen Ostasiengeschwaders von Tsingtau an der Küste Chinas durch den Pazifik nach Coronel vor der Küste Chiles und die Fahrt in den Untergang vor den Falklandinseln nachgezeichnet und so ein umfassendes Bild von der deutschen Seekriegsführung gegeben.