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Lange Zeit hat die deutsche Tragödie im Brennpunkt germanistisch-literaturwissenschaftlicher Forschung gestanden. In den letzten Jahrzehnten ist sie aber, besonders verglichen mit der Komödie, aus dem Blickfeld gerückt. Die Beiträge dieses Bandes stellen Fragen, die mit der Konstitution und Entwicklung der Gattung zusammenhängen, im Licht neuerer Theorie-Paradigmata neu; dabei rücken sie die einzelnen Texte, deren historische Spannbreite vom barocken Trauerspiel über die Aufklärung und die Weimarer Klassik bis zu Heiner Müller reicht, in den Kontext der europäischen Literaturgeschichte,…mehr

Produktbeschreibung
Lange Zeit hat die deutsche Tragödie im Brennpunkt germanistisch-literaturwissenschaftlicher Forschung gestanden. In den letzten Jahrzehnten ist sie aber, besonders verglichen mit der Komödie, aus dem Blickfeld gerückt. Die Beiträge dieses Bandes stellen Fragen, die mit der Konstitution und Entwicklung der Gattung zusammenhängen, im Licht neuerer Theorie-Paradigmata neu; dabei rücken sie die einzelnen Texte, deren historische Spannbreite vom barocken Trauerspiel über die Aufklärung und die Weimarer Klassik bis zu Heiner Müller reicht, in den Kontext der europäischen Literaturgeschichte, beginnend in der griechischen Antike.

Inhalt:
Volker C. Dörr/Helmut J. Schneider: Vorwort
Markus Winkler: Von Iphigenie zu Medea: Zur Semantik des Barbarischen bei Racine, Goethe und Grillparzer
Wolfgang Matzat: Racines Liebestragödie
Harald Steinhagen: Geschichte als Mythos. Zu den Trauerspielen des Andreas Gryphius
Kurt Wölfel: Aufgeklärte Tragödie
Peter-André Alt: Aufgeklärte Teufel. Modellierungen des Bösen im Trauerspiel des 18. Jahrhunderts
Helmut J. Schneider: Tragödie und Guillotine. "Dantons Tod": Büchners Schnitt durch den klassischen Bühnenkörper
Eva Geulen: Das Geheimnis der Mischung: Grillparzers "Jüdin von Toledo"
Jürgen Söring: "Heilige Lüge" und "Wille zur Macht". Über den Zusammenhang von Kult, Kultur und Gewalt in Hebbels "Moloch"-Fragment
Bernhard Greiner: Der 'Fall' der Tragödie als Gegenstand des deutsch-jüdischen Dialogs (Walter Benjamin, Franz Rosenzweig, Carl Schmitt)
Volker C. Dörr: Die "Geburt des Sinnes inmitten der Sinnlosigkeit". Benno von Wieses Pantragismus
Norbert Otto Eke: Furcht und Schrecken im Theater der Erinnerung oder "Man sollte Komödien schreiben / Leben in diesem trüben Men-schenbrei". Heiner Müllers Tragödie
Die Autoren der Beiträge
Autorenporträt
Volker C. Dörr, geboren 1966, studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn. Seit 2002 lehrt er als Privatdozent am Germanistischen Seminar der Universität Bonn.

Helmut J. Schneider ist emeritierter Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Deutsche Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts; insbesondere Aufklärung und Klassik (Lessing, Kleist, Goethe); Landschaft und Idylle; Drama und Dramaturgie; Körper und Gemeinschaft.