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Wir Deutsche werden mit Angela Merkel identifiziert und identifizieren uns mit ihr. Auch Umfragen unter anderen Europäern zeigen: In einer Mischung aus Kritik und Bewunderung sehen sie in der Kanzlerin die Verkörperung alles Deutschen. Aber stimmt das überhaupt? Merkel hat lange gebraucht, um sich an das Fühlen und Wollen der Westdeutschen anzupassen. Ralph Bollmann hat ihr Wirken jahrelang kommentiert und sie aus der Nähe beobachtet. Klug argumentierend und kenntnisreich beschreibt er, wie ihr Agieren einen fundamentalen Wandel in Politik und Gesellschaft spiegelt: Nach dem Ende der…mehr

Produktbeschreibung
Wir Deutsche werden mit Angela Merkel identifiziert und identifizieren uns mit ihr. Auch Umfragen unter anderen Europäern zeigen: In einer Mischung aus Kritik und Bewunderung sehen sie in der Kanzlerin die Verkörperung alles Deutschen. Aber stimmt das überhaupt? Merkel hat lange gebraucht, um sich an das Fühlen und Wollen der Westdeutschen anzupassen. Ralph Bollmann hat ihr Wirken jahrelang kommentiert und sie aus der Nähe beobachtet. Klug argumentierend und kenntnisreich beschreibt er, wie ihr Agieren einen fundamentalen Wandel in Politik und Gesellschaft spiegelt: Nach dem Ende der Lagerkämpfe repräsentiert sie die politische Mitte - und damit zugleich den Untergang der vertrauten demokratischen Kultur. Damit wird das Buch zu einem Doppelporträt von Merkel und uns Deutschen, das über den Tag hinausweist.
Autorenporträt
Ralph Bollmann, Jahrgang 1969, studierte Neuere Geschichte, Politik und Öffentliches Recht in Tübingen, Bologna und an der Humboldt-Universität Berlin. Er ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München. Seit 2002 leitet er das Inlandsressort der"taz"in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Uff, "nationaldiagnostische Krawallprosa" hat Ralph Bollmann trotz des Buchtitels nicht abgeliefert, atmet Rezensent Christoph Dieckmann erleichtert auf. Bollmann beschreibt in 11 Kapiteln den Weg Merkels an die Spitze der CDU und ins Regierungsamt. Gradlinig war seitdem allerdings nicht viel, und auch Bollmann ist vorsichtig mit Aussagen über die "wahre Merkel", die gebe es nur "situationsbedingt", zitiert der Rezensent. Bollmann schildert, ohne Partei zu nehmen, und urteilt kundig, schreibt Dieckmann, der es lieber etwas schärfer im ton gehabt hätte: Zum Teil ist Bollmann zu gleichmütig, findet der Rezensent, der Angela Merkels "Opportunismus" ihre "typischste DDR-Eigenschaften" nennt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.07.2021

2005 zog erstmals eine Frau und ehemalige Bürgerin der DDR ins Kanzleramt ein - Angela Merkel. Aus "Kohls Mädchen", der Ministerin und Generalsekretärin der CDU, wurde die beliebteste deutsche Politikerin und eine der mächtigsten Frauen der Welt. Zum Ende ihrer Amtszeit zeichnet Ralph Bollmann, wirtschaftspolitischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, in der ersten umfassenden Biographie seit 16 Jahren den Lebensweg Merkels nach und erzählt die Geschichte ihrer Kanzlerschaft von der Finanzkrise bis zur Covid-19-Pandemie. In ihrer Regierungszeit begannen sich Gewissheiten aufzulösen, neue Unsicherheiten traten an ihre Stelle. So zeichnet diese Biographie zugleich eine Geschichte Deutschlands und Europas seit der Wende von 1989/90. Ralph Bollmann: Angela Merkel. Die Kanzlerin und ihre Zeit. Biografie. Verlag C.H.Beck, München 2021. 800 S., 29,95 [Euro].

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