Der Staat soll alles können, aber nichts dürfen...
Dieser Satz steht auf Seite 98. Besser lässt sich die in Deutschland vorherrschende recht eigentümliche Betrachtung von Geheimdiensten nicht zusammen fassen.
Anfangs ist das Buch von Wolfgang Krieger ziemlich dröge. Spätestens mit Kapitel 4
(Geheimdienste im NS-Regime) wird es dann aber richtig aufschlussreich. Was sich dann in den…mehrDer Staat soll alles können, aber nichts dürfen...
Dieser Satz steht auf Seite 98. Besser lässt sich die in Deutschland vorherrschende recht eigentümliche Betrachtung von Geheimdiensten nicht zusammen fassen.
Anfangs ist das Buch von Wolfgang Krieger ziemlich dröge. Spätestens mit Kapitel 4 (Geheimdienste im NS-Regime) wird es dann aber richtig aufschlussreich. Was sich dann in den restlichen Kapiteln fortsetzt.
Sei es nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Übernahme von 'ehemaligen' überzeugten Nazis bis hin in hohe Positionen des unter US-amerikanischer Führung stehenden Geheimdienstes.
Sei es die Organisation Gehlen. Benannt nach dessen Leiter Reinhard Gehlen, während des Zweiten Weltkrieges immerhin Generalmajor der Wehrmacht, der bereits in jener Zeit die Abteilung Fremde Heere Ost (FHO) im Generalstab des Heeres leitete. In der Organisation Gehlen kamen viele Alt-Nazis unter. Aus der Organisation ging anno 1956 der BND hervor.
Von dem Fall 'Heinz Felfe' weiss heute niemand mehr etwas. Ehemaliger Kriminalkommissar im Rang eines SS-Obersturmführers im Sicherheitsdienst der SS, von den Briten dennoch und erstaunlicherweise bereits 1949 als Entlasteter entnazifiziert, ab 1951 Doppelagent.
Die Spiegel-Affaire, die F.-J. Strauß sein Ministeramt kostete, der Fall Günter Guillaume, der Willy Brandt aus dem Kanzleramt drängte, die Geheimdienste in der DDR, die unverständlichen Nachlässigkeiten gegenüber den Neo-Nazis der NSU, die Behandlung der von Edward Snowden zu Tage gebrachten Informationen - all diese Themen werden zumindest angeschnitten.
In einem Punkt scheint sich der Autor jedoch etwas vergaloppiert zu haben. Soweit den neuesten Verlautbarungen Glauben geschenkt werden darf... Nämlich in Wolfgang Kriegers Einschätzung, die ursprüngliche Variante des Covid19-Virus könne bei einer Panne einem Labor in Wuhan entflohen sein.
Der vorhergehende Absatz steht bewusst im Konjunktiv. Denn nach der Lektüre der 118 Seiten weiss man, bei welchen Gelegenheiten von wem warum wem 'Sand in die Augen gestreut wurde'.