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Wie lebten Deutsche in Minnesota, in Südaustralien, in Liverpool oder im brasilianischen Rio Grande, wie prägten sie die dortige Kultur, zum Guten und zum Schlechten?
Wer deutsche Geschichte erzählt, bewegt sich zumeist in den Grenzen der Staatsnation, oder konzentriert sich auf die deutsche Gewaltherrschaft und Eroberungsgeschichte des 20. Jahrhundert mit ihren Folgen bis heute. David Blackbourn beweist mit seinem augenöffnenden Buch, wie kurz diese Perspektive greift. Er wählt einen globalen Ansatz und zeigt, wie seit rund fünfhundert Jahren Menschen, Güter, Erfahrungen und neue Ideen aus…mehr

Produktbeschreibung
Wie lebten Deutsche in Minnesota, in Südaustralien, in Liverpool oder im brasilianischen Rio Grande, wie prägten sie die dortige Kultur, zum Guten und zum Schlechten?

Wer deutsche Geschichte erzählt, bewegt sich zumeist in den Grenzen der Staatsnation, oder konzentriert sich auf die deutsche Gewaltherrschaft und Eroberungsgeschichte des 20. Jahrhundert mit ihren Folgen bis heute. David Blackbourn beweist mit seinem augenöffnenden Buch, wie kurz diese Perspektive greift. Er wählt einen globalen Ansatz und zeigt, wie seit rund fünfhundert Jahren Menschen, Güter, Erfahrungen und neue Ideen aus Deutschland in vielfältiger Weise mit der ganzen Welt verbunden waren. Blackbourn blickt nach Amerika und Asien, nach Afrika und ins restliche Europa, er erzählt Geschichten von Händlern und Missionarinnen, von Siedlern und Wissenschaftlerinnen, Entdeckern, Denkern und Söldnern. Ein überraschender, grandios erzählter neuer Blick auf Deutschland, der zeigt, dass man nicht nur eine Weltgeschichte der Spanier, der Franzosen oder der Engländer schreiben kann - sondern auch eine faszinierende deutsche Geschichte aus globaler Sicht.

Mit zahlreichen Abbildungen
Autorenporträt
David Blackbourn, geboren 1949, ist seit 2012 Cornelius Vanderbilt Distinguished Chair of History an der Vanderbilt University in Tennessee. Zuvor war er Coolidge Professor of History an der Harvard University und dort Leiter des Minda de Gunzburg Center for European Studies. Er ist einer der führenden Historiker, die sich mit der Entstehung des modernen Deutschland beschäftigen. Sein zusammen mit Geoff Eley veröffentlichtes Buch "Mythen deutscher Geschichtsschreibung" (1980) entfachte eine Debatte um den deutschen "Sonderweg". Blackbourns 2007 bei DVA erschienene Studie "Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der Deutschen Landschaft" wurde von der Kritik begeistert aufgenommen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der hier rezensierende Politologe Herfried Münkler findet in David Blackbourns Buch einen vielleicht ungewohnten, aber allemal ertragreichen Blick auf die Geschichte Deutschlands - bzw. eher die Geschichte "der Deutschen" in der Welt, wie der übersetzte Titel für ihn treffend spezifiziert. Denn es geht bei Blackbourn weniger um die politische Geschichte des Staates, sondern eher um die Art und Weise, wie einzelne Deutsche, zum Beispiel Auswanderer oder Händler, am globalen Geschichtsverlauf beteiligt waren. Diesen speziellen global-komparativen Ansatz (dem der Kritiker auch die amerikanisch geprägte Sichtweise des in den USA lehrenden Briten anmerkt) findet Münkler insofern sinnvoll, als dadurch nicht nur die politische, sondern auch die wirtschaftliche und kulturelle Dimension in den Blick gerät, und auch, weil sie sich gewissen Trampelpfaden der deutschen Geschichtsschreibung, zum Beispiel der Behauptung eines "deutschen Sonderwegs", entzieht. Auch dass Blackbourn im umfangreichsten Teil seiner Studie, dem zum 20. Jahrhundert, auf die Mitschuld anderer Nationen am Holocaust verweist, hat für den Kritiker nichts mit Relativierung zu tun, sondern mit einer strikt komparativen Perspektive, die der Kritiker gerade für ihre "Kühle und Distanz" zu schätzen scheint. Eine detaillierte und breite Studie eines Experten, die auch einiges über die vieldiskutierte "deutsche Identität" lehren könne, schließt Münkler.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Zum Verständnis der Gegenwart unserer vernetzten Welt ist ein Blick auf die Vergangenheit hilfreich, der über nationale und auch europäische Grenzen hinausgeht. Dazu leistet Blackbourn einen lesenswerten Beitrag.« Deutschlandfunk "Andruck"