Hans-Ulrich Wehler hat mit seinem Buch "Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland" im vergangenen Frühjahr Stoff für Diskussionen geliefert und einen Bestseller vorgelegt. Der Historiker, dessen Deutsche Gesellschaftsgeschichte zu den herausragenden Werken der jüngeren Geschichtsschreibung gehört, versammelt in regelmäßigen Abständen seine wichtigsten Essays und Aufsätze. Einen Schwerpunkt des neuen Bandes bildet die Frage nach den historischen Erfahrungen der Deutschen mit dem Kapitalismus. Aber auch die Sarrazin-Debatte, die Zukunft der Sozialgeschichte und ein kritischer Rückblick auf die Generation 45 gehören zu den Themen, denen sich Wehler diesmal widmet.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
So leicht lässt Rudolf Walther nichts auf den jüngst gestorbenen Historiker Hans-Ulrich Wehler kommen, der als kritischer Sozialgeschichtler immer noch aus der "neudeutschen Gemütlichkeit" herausrage. Wie viel Wehler bis zuletzt zu sagen hatte, zeigt dem Rezensenten dieser Band, der tagesaktuelle Stücke, Aufsätze zu politischen Entwicklungen und Texte zu Methodenproblemen umfasst. Sehr überzeugend findet Walther zum Beispiel, wie Wehler den Beitrag der deutschen Kapitalismus-Analyse von Marx, Sombart und Weber etwa gegen ihre neoklassischen Verächter Hayek und Friedman verteidigt oder wie Wehler zum Schluss selbstkritisch seinen nationalen Fokus bedauert. Nur die Verehrung für das Bundesverfassungsgericht, die teilt der Rezensent nicht ganz.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH