Der Wettbewerb ist ein immanentes Element des Marktes, und in den meisten Marktwirtschaften gibt es Systeme zur Regulierung des Wettbewerbs, mit ihren verfeinerten Mitteln und Zielen. Die europäische Wettbewerbspolitik wird oft als die "éminence grise" der gemeinsamen Politiken bezeichnet. Dieses Buch zielt darauf ab, die deutschen Wurzeln dieser Politik zu entdecken, wobei der Schwerpunkt auf der Kartellregulierung liegt. Das Buch analysiert zunächst das Konzept und die Arten von wettbewerbsbeschränkenden Vereinbarungen und untersucht, wie Kartelle gebildet (oder aufgelöst) werden. Dann wird das Deutschland der Nachkriegszeit unter dem Gesichtspunkt betrachtet, wie diese Zeit das wirtschaftliche Denken der damaligen Zeit beeinflusst hat. Anschließend werden die Wettbewerbsregulierungsideen von Robert Liefmann, dem aktivsten Freiburger Professor der 1920er Jahre, vorgestellt. Dabei wird ein detaillierter Einblick in die Gedanken der Freiburger Schule zu Markt, Staat, Wettbewerb und dessen Regulierung gegeben und parallel dazu die entsprechenden amerikanischen Theoriekenntnisse herangezogen. Der einschlägige Artikel der Römischen Verträge von 1957 zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wird im Vergleich zur Entwicklung der deutschen Kartellregulierung vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Entstehung und Anwendung des deutschen Wettbewerbsrechts von 1957 diskutiert.