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In der politischen Philosophie nach der Shoah sind jüdische Perspektiven abwesend. Der allgegenwärtige Topos der jüdisch-christlichen Tradition verdeckt den historischen Ausschluss von Jüd_innen und Judentum aus Philosophie und Gesellschaft. Ausgehend von dieser Diagnose schlägt die Untersuchung eine Erneuerung jüdischer Perspektiven vor. Dafür wird die Erkenntnis- und Gesellschaftskritik des Vereins für Cultur und Wissenschaft der Juden (1819-1824) rekonstruiert. Diese zielte auf die gleichzeitige Überwindung von innerjüdischen Machtverhältnissen und gesamtgesellschaftlicher Dominanz der…mehr

Produktbeschreibung
In der politischen Philosophie nach der Shoah sind jüdische Perspektiven abwesend. Der allgegenwärtige Topos der jüdisch-christlichen Tradition verdeckt den historischen Ausschluss von Jüd_innen und Judentum aus Philosophie und Gesellschaft. Ausgehend von dieser Diagnose schlägt die Untersuchung eine Erneuerung jüdischer Perspektiven vor. Dafür wird die Erkenntnis- und Gesellschaftskritik des Vereins für Cultur und Wissenschaft der Juden (1819-1824) rekonstruiert. Diese zielte auf die gleichzeitige Überwindung von innerjüdischen Machtverhältnissen und gesamtgesellschaftlicher Dominanz der christlichen Mehrheit. Als Modell einer theorie- und gesellschaftsverändernden Praxis soll diese Kritik Anregungen für politisch-philosophische Debatten der Gegenwart geben.In political philosophy after the Shoah, Jewish perspectives are conspicuously absent. The omnipresent topos of the Judeo-Christian tradition obscures the historical exclusion of Jews and Judaism from philosophy and society. Based on this diagnosis, the study proposes a renewal of Jewish perspectives. For this purpose, the epistemological and social critique voiced by the "Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden" (Association for Jewish Culture and Science) (1819-1824) is reconstructed. The aim of this critique was to simultaneously overcome the power relations within the Jews and the dominance of the Christian majority in society as a whole. As a model of a theory- and society-changing practice, this critique is intended to provide inspiration for political-philosophical debates of the present.