In der Epoche des anhebenden Anthropozän gewinnt die Wasserthematik - vom globalen Meeresspiegelanstieg bis zur Trinkwasserknappheit - ständig an Relevanz. Vor dem Hintergrund ihrer Bedeutung für den gesamten Zivilisationsprozess steht die Disziplinierung des Wassers exemplarisch für den Umgang des Menschen mit den natürlichen Ressourcen - heuristisch und historisch-analytisch. Die Darstellung dieser Entwicklung bietet zugleich die Chance, Perspektiven für das Zurückgewinnen eines lebendigen Umgangs mit Wasser stadtkulturell zu erkunden, zu entdecken, zu eröffnen. In Ermangelung einer Philosophie, Ideen- und Kulturgeschichte des Wassers ist die vorliegende Analyse bestrebt, diese Forschungslücke zu schließen. Im Spannungsfeld zwischen globaler Achtsamkeit und regional-nachhaltiger Subsidiarität wird die Disziplinierung des Wassers zu einem kulturellen Reflexionsgut. Das Buch öffnet damit den Blick für eine bedeutende Gestaltungsleistung der Kultur.